Als erstes staatliches Textilsiegel bietet der Grüne Knopf Verbrauchern Orientierung im Dschungel der Nachhaltigkeitslabel im Bekleidungssektor. Die Besonderheit des freiwilligen Siegels ist die Unternehmensprüfung: Firmen, deren Produkte den Grünen Knopf tragen, müssen menschenrechtliche Risiken in ihren Lieferketten prüfen, öffentlich darüber berichten und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Verbraucher:innen muss bewusst sein: Die Lieferkette von Kleidungsstücken mit dem Grünen Knopf ist nicht automatisch frei von Menschenrechtsverletzungen. Die Produktprüfung umfasst derzeit nur wenige Fertigungsschritte. Für existenzsichernde Löhne macht der Grüne Knopf nur Zielvorgaben, die zudem nicht alle Zulieferer umfassen. Aber es ist ein Anfang.
Als Mitglied im Beirat des Grünen Knopfs begleitet der vzbv die Weiterentwicklung des Siegels kritisch. Als anspruchsvolles Siegel muss der Grüne Knopf nach einem klaren Zeitplan auf weitere Produktionsschritte ausgeweitet werden, gegenüber Verbraucher:innen deutlich kommunizieren, welche Ansprüche die zertifizierten Produkte erfüllen und einen klar geregelten Sanktionskatalog vorsehen, sollten Unternehmen das Siegel missbräuchlich verwenden.
Der vzbv fordert
- Klare Sanktionen vorzusehen, wenn Unternehmen den Grünen Knopf missbräuchlich verwenden.
- Deutliche Kommunikation gegenüber Verbraucher:innen, was der Grüne Knopf leisten kann und was nicht.
- Mindestkriterien für sozial und ökologisch verantwortungsvolle Produktion gesetzlich zu verankern, statt auf freiwillige Siegel zu setzen.