Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit seinen Mitgliedern für Verbraucherschutz. Der vzbv wurde im Jahr 2000 gegründet und ging aus dem Zusammenschluss der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV), des Verbraucherschutzvereins (VSV) und der Stiftung Verbraucherinstitut hervor. Als Gegengewicht zu den Interessenverbänden der Wirtschaft wurde die AgV bereits 1953 von Sozialverbänden, Frauenvereinigungen und Konsumgenossenschaften gegründet.

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Seit den 1950ern:Massenkonsum und Werbung

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Warenangebot in einem Kaufhaus in Köln, 1953
In den 1950er Jahren wächst die Wirtschaft in der Bundesrepublik sehr schnell. Das Warenangebot steigt rasch an. Große moderne Warenhäuser mit Selbstbedienung entstehen, in denen die umworbenen Konsumenten Möbel und Haushaltsgeräte erstehen. Kleine inhabergeführte Einzelhändler werden mehr und mehr durch Handelsketten und Versandhäuser mit großer Marktmacht ersetzt. Werbung mit großen Versprechungen ersetzt häufig die persönliche Beratung. Der einzelne Verbraucher verliert seinen Einfluss gegenüber dem Kaufmann und Händler und steht vor einer enormen Angebotsvielfalt, die überfordern kann.
In der Politik gelten rationale Kaufentscheidungen und Mut zum Konsum als Voraussetzung für den Wohlstand aller in der sozialen Marktwirtschaft. Inanspruchnahme von Beratung und ein kritischer Umgang mit – oftmals irreführender – Werbung werden wichtig.
Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände e.V. (AgV) wird gegründet. Als Verband der Verbände bündelt sie Verbraucherschutzverbände unter einem Dach. In Berlin wird die erste Verbraucherzentrale gegründet.
In allen Bundesländern der BRD sind Verbraucherzentralen entstanden. Der Aufbau unabhängiger Verbraucherorganisationen beschränkt sich auf die Bundesrepublik. In der staatlich gelenkten Planwirtschaft der DDR entsteht keine Verbraucherschutzorganisation.
Die AgV führt für Waschmittel den ersten vergleichenden Warentest durch. Dieser soll der besseren Orientierung der Verbraucherinnen und Verbraucher dienen und erhält viel Aufmerksamkeit.
Die Bundesregierung richtet die Stiftung Warentest zur Durchführung vergleichender Produkttests ein. Die AgV bzw. ab 2000 der vzbv und die Stiftung arbeiten eng zusammen.
Die erste „Woche des Verbrauchers“ findet als groß angelegte Aufklärungsaktion der AgV statt, der Verbraucherzentralen, der Frauen- und Hausfrauenorganisationen sowie der Konsumgenossenschaften. Verbraucher werden dazu angehalten, Spontankäufe zu vermeiden und Preise zu vergleichen.
Die Bundesregierung legt einen Bericht zur Verbraucherpolitik vor, die erste systematische Konzeption einer Verbraucherpolitik. Diese soll intensiviert und die Kaufkraft sowie das Realeinkommen der Verbraucher gesichert bzw. erhöht werden. Im selben Jahr wird die AgV reformiert, um Kräfte zu bündeln. Alle Verbraucherzentralen vereinen sich als Mitglieder unter ihrem Dach.
Beim Bundesministerium für Wirtschaft wird ein Verbraucherbeirat eingerichtet. Sprecher wird der AgV-Präsident Otto Blum. Die Verbraucherarbeit erfährt bis Ende der 1970er Jahre v.a. durch das Wirtschaftsministerium erhebliche Unterstützung. Der Verbraucher soll aktiver Partner im Wirtschaftsleben werden.
Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb wird reformiert: Telefonmarketing ist nur nach vorherigem Einverständnis erlaubt. Da sich viele Firmen nicht daran halten, strengt der vzbv zahlreiche Unterlassungsverfahren an.
Das Gesetz gegen unerlaubte Telefonwerbung sowie die Novellierung des Telekommunikationsgesetzes treten in Kraft. Verbraucher können am Telefon geschlossene Verträge widerrufen.
Seit den 1960ern:Verbraucherrechte

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Als erster amtierender Weltpolitiker spricht US-Präsident John F. Kennedy das Thema der Verbraucherrechte direkt an.
Verbraucher haben Rechte. Diese unterliegen einem stetigen Wandel. Die früheste bekannte Erklärung zu Verbraucherrechten auf politischer Ebene erfolgt 1962 durch John F. Kennedy. Er formuliert vier grundlegende Verbraucherrechte: Das Recht auf Sicherheit, auf Information, auf Wahlfreiheit und auf rechtliches Gehör. Diese bilden 1985 die Basis für die UN-Leitlinien für Verbraucherschutz.
Die Klagebefugnis für Verbraucherverbände wird eingeführt: Sie markiert das Geburtsjahr des rechtlichen Verbraucherschutzes und ist zunächst auf irreführende Werbung beschränkt. Um das Klagerecht wahrzunehmen, rufen die AgV und die Verbraucherzentralen 1966 den Verbraucherschutzverein (VSV) ins Leben.
Die Stiftung Verbraucherinstitut wird gegründet und hat u. a. die Aufgabe, Beratungskräfte der Verbraucherzentralen und Dozenten in der Erwachsenenbildung weiterzubilden.
Das Verbandsklagerecht wird um den Datenschutz erweitert.
Die Musterfeststellungsklage wird eingeführt. Mit diesem Instrument können Verbraucherverbände Schadenersatzansprüche von Verbrauchern feststellen lassen. Zehn Jahre lang hatte der vzbv für deren Einführung gekämpft. 2020 führt die erste Musterklage gegen VW im Zuge des Dieselskandals von 2015 zu einem Vergleich. VW muss Entschädigungen von bis zu 830 Mio. Euro zahlen.
Die EU beschließt die Verbandsklage und ermöglicht damit, kollektivrechtlich direkt Schadensersatz zu erstreiten. Die Umsetzung in deutsches Recht ist bis Ende 2022 geplant.
Seit den 1970ern:Energie und Umwelt

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Während der Ölkrise sind Benzin und Diesel knapp. Die Menschen werden kreativ, um notwendige Transporte durchzuführen.
In den 1970ern nimmt die Umweltpolitik Gestalt an. Die Bundesregierung verabschiedet 1970 ein Sofortprogramm zum Umweltschutz. Die Ölkrise 1973 zeigt die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossilen Brennstoffen und bringt das Thema Energiesparen auf die Agenda. Energieanbieter nutzen die steigenden Preise, um die Endpreise überdurchschnittlich zu erhöhen – zum Schaden der Verbraucher.
In der Bevölkerung entwickelt sich zunehmend ein Bewusstsein für eine nachhaltige, ressourcenschonende Lebensweise. Ein Bedarf nach unabhängiger Beratung entsteht.
Die AgV veröffentlicht erstmals umweltpolitische Forderungen. Infolge der Energiekrisen und der beginnenden Umweltbewegung entwickelt sich die Energieberatung neben dem Arbeits- und Gesundheitsschutz zu einem Schwerpunktthema der Verbraucher-interessen.
Die AgV koordiniert den Aufbau der bundesweiten Energieberatung in den Verbraucherzentralen.
Die AgV arbeitet am Umweltzeichen „Blauer Engel“ mit.
Der vzbv richtet die kostenlose Experten-Hotline „Flutfon“ für Verbraucher ein.
Das Projekt des vzbv und der Verbraucherzentralen „Marktwächter Energie” startet. Die Beobachtung des Energiemarktes aus Verbrauchersicht wird 2020 institutionelle Aufgabe des vzbv.
Klimaschutz wird ein Lobbyschwerpunkt des vzbv.
Ein neues EU-Energielabel macht Energie-Effizienz von Haushaltsgeräten transparenter und setzt langjährige Forderungen des vzbv um.
In der Energiekrise sind die Börsenpreise für Strom, Gas, Öl und Kraftstoffe in ungeahnte Höhen gestiegen. Anbieter erhöhen reihenweise ihre Tarife für die privaten Haushalte. Die Bundesregierung entlastet die Verbraucher:innen mit drei Entlastungspaketen.
Seit den 1980ern:Datenschutz

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Aus arglosen Bürgern werden Daten – 1987 führt die Bundesrepublik Deutschland eine Volkszählung durch, die von zahlreichen Protesten und Protestplakaten begleitet wird. Hier ein Plakat aus München.
1983 kommt das Bundesverfassungsgericht zu dem Urteil, dass die geplante Volkszählung in Teilen verfassungswidrig ist. Jeder muss selbst darüber entscheiden können, welche personenbezogenen Daten er von sich preisgeben möchte und wer sie verwenden darf. Das „Recht auf informationelle Selbstbestimmung” wird etabliert. Es leitet sich aus den beiden ersten Artikeln des Grundgesetzes ab: der Menschenwürde und dem Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Dieses Urteil gilt als Geburtsstunde des Datenschutzes.
Mit der Computerisierung und den Möglichkeiten der Massendatenverarbeitung (die für die Bevölkerung im Zuge der RAF-Rasterfahndung deutlich wurde) fürchten viele Bürger den Missbrauch ihrer Daten. Das Schlagwort vom „gläsernen Bürger” kommt auf – ein Vorbote der Big-Data-Diskussion drei Jahrzehnte später.
Der Verbraucherschutzverein (VSV) erstreitet das BGH-Urteil zur „Schufa-Klausel“, das das Kreditgewerbe zu einer grundlegenden Überarbeitung der Regelung über eine Verarbeitung personenbezogener Daten zwingt.
Das Bundesdatenschutzgesetz tritt in Kraft.
Das novellierte Bundesdatenschutzgesetz tritt in Kraft. Der vzbv hatte sich intensiv für die Wahrung und konsequente Umsetzung des Datenschutzrechts eingebracht.
Die Datenschutzgrundverordnung wird verabschiedet: Ab 2018 gilt gleiches Datenschutzrecht in allen EU-Mitgliedstaaten.
Nach einer Klage des vzbv stärkt der BGH die digitale Privatsphäre und setzt enge Grenzen für den Cookie-Einsatz. Fortan muss es die Option geben, Cookies abzulehnen.
Eine Kooperation des vzbv mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) startet, um Verbraucher in der digitalen Welt besser zu schützen.
Seit den 1980ern:Kredite und Banken

Quelle: ullstein bild – Manfred Segerer
Markt- und Regulierungsversagen gelten als Ursachen für die Finanzkrise.
Ende der 1970er Jahre sind die Zinsen sehr niedrig, der Wirtschaft geht es nicht gut. In den 1980er Jahren droht vielen Deutschen der Bankrott. Sie sind überschuldet. Verbraucher können ihr gesunkenes Einkommen durch billige Kredite – mit häufig sittenwidrigen Rückzahlungsbedingungen – ausgleichen. Versandhäuser verschlimmern die Situation noch, indem sie Bestellungen zulassen, ohne die Bonität der Besteller zu prüfen. Das Geschäft privater Kreditvermittler ist weitgehend nicht reguliert und die Banken nehmen die so abgeschlossenen Kreditverträge dankend an.
Ab 2007 kommt es zur schwersten globalen Banken- und Finanzkrise seit der Nachkriegszeit. Viele Verbraucher fürchten um ihre Ersparnisse und fühlen sich von ihren Geldinstituten im Stich gelassen.
Die AgV geht davon aus, dass Kredite für rund drei Mrd. DM sittenwidrig an Privatverbraucher vergeben wurden.
Verbraucherverbände mahnen 50 Banken wegen überhöhter Verzugszinsen ab. 1988 verpflichtet der Bundesgerichtshof Banken, ihre Verzugszinsen zu reduzieren.
Der VSV erstreitet Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs zu Preisklauseln der Banken.
Die Hotline zur Finanz- und Wirtschaftskrise des vzbv und der Verbraucherzentralen nutzen Hunderttausende Verbraucher.
Das Projekt „Marktwächter Finanzen“ des vzbv und der Verbraucherzentralen startet. Die Beobachtung des Finanzmarktes aus Verbrauchersicht wird 2020 institutionelle Aufgabe des vzbv.
Jeder Bürger erhält das Recht auf ein Girokonto mit Mindestfunktionen. Der vzbv hatte sich jahrelang dafür eingesetzt.
In den Folgejahren verteidigt der vzbv dieses Recht mit Klagen gegen Banken, die unangemessen hohe Gebühren für das Basiskonto verlangten.
BGH-Urteil: Banken müssen Vertrags- und Preisanpassungen klar und nachvollziehbar in den AGB regeln. Die zu Unrecht erhobenen Gebühren müssen Banken und Sparkassen zurückzahlen.
Die EU hat die Verbraucherkreditrichtlinie so überarbeitet, dass diese auch Kreditarten wie Buy-now-pay-later, Nullprozentfinanzierungen und Kredite unter 200 Euro einschließt. Handlungsbedarf besteht beim Schutz vor überhöhten Zinsen.
1990:Wiedervereinigung

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Der Mauerfall in Berlin, 1989
Am 9. November 1989 fällt die Berliner Mauer, das Symbol der Teilung Deutschlands. Am 3. Oktober 1990 werden die beiden deutschen Staaten vereinigt.
Unlautere Geschäftspraktiken in Ostdeutschland werden zum Problem. Einige Unternehmen und viele freie Handelsvertreter versuchen, die geschäftliche Unerfahrenheit vieler DDR-Bürger auszunutzen.
Nach Öffnung der Berliner Mauer führt die AgV mit der Verbraucherzentrale Berlin einen speziellen Preisvergleich für Käuferinnen und Käufer aus der DDR zu stark nachgefragten Kleingeräten der Unterhaltungselektronik durch. Ziel ist zu zeigen, dass sich Preisvergleiche finanziell lohnen.
Nach der Wiedervereinigung beginnt der Aufbau von Verbraucherzentralen und Beratungsstellen in den neuen Bundesländern, unterstützt von der AgV. In der DDR wird der Verband für Verbraucherschutz gegründet.
Seit den 1990ern:Europäisierung und Liberalisierung

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Starter-Kit, 2001/2002
Der europäische Binnenmarkt, der größte gemeinsame Markt der Welt, ermöglicht den freien Verkehr von Waren, Kapital, Dienstleistungen und Personen. Durch die Liberalisierung des Handels können Konsumenten zwischen Produkten aus vielen Ländern der EU wählen.
Am 1. Januar 2002 wird der Euro als Bargeld eingeführt. Die Euro-Umstellung ist das Medienthema 2001/2002. Die Debatte, ob die Einführung des Euro zu Preiserhöhungen führt, dominiert die Schlagzeilen.
Die EU setzt gemeinsame Standards, die Mitgliedstaaten müssen ihre national unterschiedlichen Rechtsvorschriften harmonisieren. Auch immer mehr Verbraucherschutzgesetze in Deutschland haben ihren Ursprung in Brüssel. Die europäischen Maßnahmen sollen die Gesundheit, die Sicherheit sowie die wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen der europäischen Verbraucher schützen.
Parallel zur Europäisierung kommt es zu einer zunehmenden Privatisierung von Infrastrukturunternehmen, sozialer Sicherungssysteme und öffentlicher Dienstleistungen. Unter den zahlreichen seriösen Anbietern tauchen immer wieder auch solche mit fragwürdigen Geschäftspraktiken auf.
In der EU wird Verbraucherpolitik zur Gemeinschaftspolitik mit vertraglicher Grundlage. Die AgV beteiligt sich am Aufbau von Verbraucherorganisationen in Staaten Mittel- und Osteuropas. Bereits 1962 wurde der europäische Verbraucherverband BEUC gegründet. Die AgV war damals Gründungsmitglied.
Der vzbv richtet die Telefonhotline „Euro-Fon“ ein und versachlicht die Debatte um den Euro als „Teuro“.
vzbv und Verbraucherzentralen starten die erfolgreiche Kampagne „Strom. Jetzt wechseln. Jetzt sparen.“
Brüssel setzt zunehmend den Rahmen für Verbraucher in Deutschland. Seit 2012 hat der vzbv dort ein Büro.
Der europäische Gerichtshof entscheidet nach einer Klage des vzbv, dass der seit 2017 geltende Roaming-Tarif innerhalb der EU für Verbraucher:innen automatisch in Kraft tritt.
Seit den 2000ern:Lebensmittelsicherheit

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Renate Künast, Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, stellt 2001 das neue Bio-Siegel vor
Lebensmittelskandale sind keine neue Erscheinung, doch erst die BSE-Krise 2000, die eine Absatzkrise auf dem Fleischmarkt auslöst, führt zu einem Umdenken in der Lebensmittelregulierung und der Verbraucherpolitik – sowohl in der EU als auch in den einzelnen Mitgliedstaaten. Verbraucherschutz erfährt eine massive Aufwertung. Der Präventionsgedanke erhält Auftrieb. Die Menschen sollen durch eine institutionell gestärkte Verbraucherpolitik besser vor gesundheitsschädigenden Lebensmitteln geschützt und das gesunkene Vertrauen der Verbraucher in die Qualität von Lebensmitteln soll gestärkt werden.
Das Ressort Verbraucherschutz wird erstmalig im Namen eines Ministeriums aufgenommen, im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.
Der vzbv und der österreichische Verein für Konsumenteninformation mahnen Lebensmittelkonzerne wegen irreführender Werbung mit ländlicher Idylle ab.
Seit den 2000ern:Globalisierung

Quelle: Joachim Kohler
Im Hamburger Hafen: Der internationale Handel nimmt zu, die Globalisierung erreicht auch Verbraucher und wird zu einem Thema für den vzbv.
Um die Jahrtausendwende ist das Schlagwort von der Globalisierung überall präsent. Durch den Prozess der immer enger zusammenwachsenden Welt ändert sich das Leben der Menschen tiefgreifend. Insbesondere im Bereich der ökonomischen Verflechtung schreitet die Globalisierung weit voran.
Durch die Öffnung der Märkte haben Verbraucher grenzüberschreitend Zugang zu einer Vielfalt von Produkten und Dienstleistungen. Internationale Standards für Produktsicherheit und Gesundheitsverträglichkeit sowie Umwelt- und Sozialnormen gewinnen damit an Bedeutung.
Die EU und die USA beginnen ihre Verhandlungen über eine Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP). Der vzbv fordert klare rote Linien der Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden der USA und der EU und macht sich für mehr Verbraucherschutz stark.
Mit YouTube-Videos und Checklisten informiert der vzbv in verschiedenen Sprachen über die wichtigsten Verbraucherthemen für Flüchtlinge.
Mit dem Faire-Verbraucherverträge-Gesetz ist Schluss mit überlangen automatischen Vertragsverlängerungen. Komplizierte Kündigungsprozesse werden mit der Einführung eines Kündigungs-Buttons im Internet erleichtert. Dennoch besteht weiterer Handlungsbedarf, um Verbraucher:innen effektiv vor Kostenfallen zu schützen.
Seit den 2010ern:Soziale Netzwerke und digitale Kommunikation

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75 Prozent der Zehn- und Elfjährigen haben heute ein eigenes Smartphone.
2004 wird Facebook, 2005 YouTube und 2006 Twitter gegründet. 2010 folgt Instagram. In den 2010er Jahren wachsen die Nutzerzahlen von Social Media gigantisch. Auch das Smartphone und die Nutzung von Messengerdiensten wie WhatsApp erleben ihren Durchbruch.
Die digitale Kommunikation ermöglicht es, mit anderen Menschen überall und jederzeit verbunden zu sein, birgt aber auch Risiken: Es werden viele persönliche Daten preisgegeben, die häufig kommerziell genutzt und missbräuchlich verwendet werden.
Der vzbv startet das Projekt „Verbraucherrechte in der digitalen Welt“.
Der vzbv klagt erfolgreich gegen Facebook: Das Landgericht Berlin entscheidet, dass Facebook mit dem Freundefinder gegen Verbraucherrechte verstößt. Auch der BGH kommt 2016 zu diesem Urteil.
Das Projekt „Marktwächter Digitale Welt“ des vzbv und der Verbraucherzentralen startet. Die Beobachtung des Digitalmarktes aus Verbrauchersicht wird 2020 institutionelle Aufgabe des vzbv.
Eingeführt mit dem Gesetz für faire Verbraucherverträge im Jahr 2021 ist der digitale Kündigungsbutton ab Juli 2022 Pflicht. Er ermöglicht es Verbraucher:innen, Verträge, die sie online abgeschlossen haben, genauso einfach zu kündigen.
Seit den 2020ern:Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, Energiekrise

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Mund-Nasen-Schutz und Abstand halten. Neue Verhaltensregeln prägen den Alltag in Corona-Zeiten
Seit Beginn 2020 wird die Welt durch die COVID-19-Pandemie in Atem gehalten. Windige Geschäftemacher nutzen die Angst vor dem Virus aus: Fake-Shops im Internet bieten Atemschutzmasken oder Toilettenpapier an, liefern die im Voraus bezahlten Waren jedoch nicht. Schutzmasken und Desinfektionsmittel werden zu überhöhten Preisen verkauft.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 löst eine Energiepreiskrise aus. Worauf wir uns in Europa einstellen müssen.
Der Deutsche Bundestag beschließt: Keine Zwangsgutscheine bei Pauschalreisen. Können Verbraucher:innen ihre Reise aufgrund der Corona-Pandemie nicht antreten, haben sie weiterhin Recht auf Erstattung. Der vzbv setzt sich in der Pandemie für die Stärkung von Verbraucherrechten ein.
In der Energiekrise sind die Börsenpreise für Strom, Gas, Öl und Kraftstoffe in ungeahnte Höhen gestiegen. Zur Entlastung der Verbraucher:innen hat die Bundesregierung drei Entlastungspakete auf den Weg gebracht. Diese enthalten Preisbremsen für Strom und Gas, vorübergehende Umsatzsteuersenkungen für Gas, Entlastungen für Heizungen mit Heizöl, Flüssiggas, Kohle und Holz, 300 Euro Energiegeld und weitere Hilfen. Der vzbv hat sich für die Verbraucher:innen stark gemacht und die Maßnahmen begrüßt. Auch auf Drängen des vzbv hat die Bundesregierung dabei an entscheidenden Stellen nachgebessert.
Aktuelle Erfolge
Jahresbericht des vzbv
Die Jahresberichte des vzbv zeigen Highlights und Erfolge des vergangenen Jahres und informieren über Themen, an denen der vzbv derzeit arbeitet. Darüber hinaus liefern sie Zahlen, Daten und Fakten zur Arbeit des Verbandes und seiner Projekte.










