Datum: 26.09.2017

Multistakeholder-Initiativen brauchen Grenzen

Zivilgesellschaft veröffentlicht Bericht

Quelle: weerapat1003 - Fotolia.com

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Unternehmensverantwortung braucht gesetzliche Regeln und darf nicht nur auf freiwilligen Initiativen basieren. Deshalb zeigen fünf zivilgesellschaftliche Verbände in einem gemeinsamen Bericht auf, welche Voraussetzungen und Grenzen Multistakeholder-Initiativen brauchen.

Unter Multistakeholder-Initiativen versteht man Foren, „Runde Tische“, Dialoge oder Initiativen, die versuchen, für eine Branche soziale oder ökologische Standards bzw. Zertifizierungen festzulegen.

„Unternehmensverantwortung für Umwelt und Menschenrechte darf keine Kompromisslösung sein, die mit den verantwortlichen Beteiligten ausgehandelt wird, sondern muss primär durch verbindliche staatliche Regulierung erfolgen“, so Kathrin Krause, Referentin für nachhaltigen Konsum beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

Multistakeholder-Initiativen wenig zielführend

Die Bundesregierung setzt verstärkt auf Multistakeholder-Initiativen, so zum Beispiel im Rahmen des Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte und bei der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Bisherige Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass Multistakeholder-Initiativen wenig zielführend sind und die erzielten Verhandlungsergebnisse oft hinter internationalen Standards zurückbleiben. Unter welchen Voraussetzungen Multistakeholder-Initiativen erfolgreich arbeiten können zeigt der Bericht der fünf zivilgesellschaftlichen Verbände auf.

„Dialogprozesse, die auf Leitlinien oder freiwilligen Verhaltenskodizes von Unternehmen abzielen, können rechtliche Instrumentarien bestenfalls ergänzen und sind kein Ersatz für verbindliche nationale und internationale Regelungen zur Unternehmensverantwortung“, so Krause.

Auch der vzbv ist Mitglied einiger Multistakeholder-Initiativen. Dazu zählen das Bündnis für nachhaltige Textilien und das CSR-Forum der Bundesregierung.

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Verbraucher beim nachhaltigen Konsum unterstützen #VerbraucherZählen

Wer nachhaltig konsumieren möchte, hat es schwer: es mangelt an nachhaltigen Produkten, Transparenz und Informationen. Siegel, die eigentlich Orientierung bieten sollen, sind oft keine verlässlichen Ratgeber. Zudem darf die Verantwortung für nachhaltigen Konsum nicht alleine den Verbrauchern zugeschoben werden. Nur mit Hilfe der richtigen Rahmenbedingungen und geteilter Verantwortung von Politik, Industrie, Handel und Verbraucher:innen kann nachhaltiger Konsum im gesellschaftlichen Mainstream verankert werden. Alle Branchen brauchen klare und verbindliche staatliche Kriterien dafür, was unter sozial und ökologisch verantwortungsvoller Produktion zu verstehen ist. Diese Kriterien sollte der Staat kontrollieren und bei Verstößen sanktionieren.

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Multistakeholder-Inititativen: Grenzen und Voraussetzungen aus Sicht der Zivilgesellschaft | September 2017

Multistakeholder-Inititativen: Grenzen und Voraussetzungen aus Sicht der Zivilgesellschaft | September 2017

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