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Datum: 05.05.2025

Teure Fernwärmepreise: Verbraucherzentrale fordert Preisdeckel

vzbv-Auswertung von knapp 580 Fernwärmenetzen: In gut jedem vierten Wärmenetz zahlen Verbraucher:innen 20 Cent (je kWh) oder mehr

  • Fernwärmepreise unterscheiden sich regional stark
  • In fast jedem zehnten Wärmenetz liegt der Preis bei 25 Cent je kWh oder höher – im Mittel liegt der Preis bei 17 Cent (je kWh)
  • vzbv fordert Preisobergrenze für Wärmenetze und eine Förderung auf gleichem Niveau wie bei Wärmepumpen
Eine Katze liegt vor einer Heizung

Quelle: Africa Studio / AdobeStock

„Die Fernwärmepreise unterscheiden sich regional sehr stark“, sagt Florian Munder, Energieexperte beim vzbv. „Wer an ein Wärmenetz mit hohen Preisen angeschlossen ist, hat schnell zusätzliche Kosten von mehreren hundert Euro pro Jahr.“ 

Die Herausforderung bei Fernwärme: In diesem Monopolmarkt sind Verbraucher:innen den Vertragskonditionen ihres Versorgers weitgehend ausgeliefert. Sie können ihren Anbieter nicht wechseln. „Um Verbraucher:innen besser zu schützen, braucht es daher eine Preisobergrenze“, sagt Munder. „Die Grenze sollte sich an den Kosten für den Betrieb einer Wärmepumpe orientieren.“

Große Preisspanne im Fernwärmemarkt

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat im April 2025 die Preise von 576 Wärmenetzen ausgewertet, die auf der Preistransparenzplattform Fernwärme gelistet sind. Ergebnis:

  • Der mittlere Fernwärmepreis (Median) in einem Mehrfamilienhaus liegt bei 17 Cent je Kilowattstunde (kWh).
  • In gut jedem vierten Wärmenetz (27 Prozent) liegt der Preis bei 20 Cent (je kWh) oder höher.
  • In fast jedem zehnten Wärmenetz (9 Prozent) liegt der Preis bei 25 Cent (je kWh) oder höher.
  • Verbraucher:innen in einem typischen Mehrfamilienhaus zahlen bei einem Preis von 20 Cent (je kWh) im Vergleich zum Medianwert rund 290 Euro mehr im Jahr. Bei einem Preis von 25 Cent sind es jährliche Mehrkosten von knapp 770 Euro.

vzbv: Wärmenetze endlich verbraucherfreundlich machen

„Wärmenetze müssen endlich verbraucherfreundlicher werden“, sagt Munder. Dafür brauche es eine zeitnahe Modernisierung der Fernwärmeverordnung sowie die Einrichtung einer bundesweiten Preisaufsicht. Ein vom vzbv beauftragtes Gutachten von Ende 2024 kommt zu dem Ergebnis, dass eine unabhängige Stelle eine Preisobergrenze festlegen und deren Einhaltung kontrollieren sollte.

„Bezahlbare Fernwärme ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Wärmewende“, sagt Munder. Es sollten aus vzbv-Sicht aber grundsätzlich nur solche Wärmenetze gebaut werden, bei denen Verbraucher:innen vergleichbare Kosten wie bei einer Wärmepumpe haben. „Um einen fairen Vergleich zwischen den beiden Schlüsseltechnologien der Wärmewende ziehen zu können, müssen Wärmenetze und Wärmepumpen eine vergleichbare öffentliche Förderung erhalten“, so Munder.

Hintergrund

Auf der Preistransparenzplattform Fernwärme können Fernwärmeanbieter freiwillig ihre Preisdaten zur Verfügung stellen. Die Preistransparenzplattform ist eine Initiative der drei Branchenverbände AGFW, BDEW und VKU. Die Plattform deckt laut Betreiberangabe mehr als die Hälfte des Fernwärmeabsatzes in Deutschland ab.

Mit Stand vom 2. April 2025 waren auf der Plattform 576 Wärmenetze mit Preisangaben für ein Mehrfamilienhaus gelistet. Die Marktbeobachtung des Verbraucherzentrale Bundesverbands hat für den Preisvergleich die Effektivpreise herangezogen (Jahresgesamtpreis geteilt durch die Wärmeabnahme, inklusive Mehrwertsteuer), basierend auf einer angenommenen jährlichen Wärmeabnahme in Höhe von 288.000 kWh für ein typisches Mehrfamilienhaus mit 30 Wohneinheiten.

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Positionspapier: Wärmenetze wettbewertblich fördern

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Auswertung Preistransparenzplattform Fernwärme

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Transformation der Gasnetze: Haushalte finanziell absichern

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Fernwärme verbraucherfreundlich gestalten

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