Durch die folgenden Buttons können Sie direkt auf einen speziellen Bereich des Inhaltes springen
Datum: 25.03.2022

Mehr Verbraucherschutz im Energiewirtschaftsgesetz verankern

vzbv veröffentlicht Stellungnahme zum Entwurf des Energiewirtschaftsgesetzes

  • vzbv fordert eine strengere Kontrolle der Leistungsfähigkeit von Energielieferanten durch die Bundesnetzagentur
  • vzbv fordert gleiche Preise in der Grund- und Ersatzversorgung
  • vzbv fordert den Netzentwicklungsprozess Gas weiterzuentwickeln
Stromzähler

Quelle: Wellnhofer Designs - Adobe Stock

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) reagiert mit dem Gesetzentwurf auf die Verwerfungen auf den Strom- und Gasmärkten der letzten Monate. Dabei war es zu abrupten Versorgungseinstellungen durch Energielieferanten für viele private Haushalte gekommen. Anschließend führten einige Grundversorger rechtlich umstritten unterschiedliche Grundversorgungspreise für Neu- und Bestandskund:innen ein. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) setzt sich für eine höhere Markttransparenz und einen besseren Schutz von Verbraucher:innen vor unseriösen Energieversorgern ein. Zudem lehnt der vzbv unterschiedliche Preise sowohl in der Grund- als auch in der Ersatzversorgung ab, da diese zu einem geringeren Wechselwillen von Verbraucher:innen und damit weniger Wettbewerb unter den Anbietern führen können.

„Der von der Bundesregierung verstärkte Schutz von Verbraucher:innen vor unseriösen Energieversorgern geht in die richtige Richtung. Er sollte jedoch durch eine strengere Kontrolle der Bundesnetzagentur ergänzt werden. Unterschiedliche Preise von Grund- und Ersatzversorgung lehnen wir grundsätzlich ab. Denn sie bestrafen die betroffenen Kund:innen und nicht die unseriösen Energieversorger“, sagt Thomas Engelke, Leiter Team Energie und Bauen im vzbv

Besserer Schutz von Verbraucher:innen vor unseriösen Energieversorgern

Der vzbv begrüßt die Vorschläge der Bundesregierung zur besseren Regulierung von Energielieferanten. Dabei soll die Transparenz erhöht und die Prüfmöglichkeiten der BNetzA ausgeweitet werden. Aus Sicht des vzbv sollten Energielieferanten jedoch nicht nur auf Anfrage der BNetzA zur Vorlage eines Wirtschaftsprüfertestats verpflichtet werden, sondern in regelmäßigen Abständen einen solchen Bericht der BNetzA vorlegen müssen. Zudem sollte Prüfungsberechtigung der BNetzA, die Leistungsfähigkeit eines am Markt tätigen Energielieferanten zu überprüfen, durch eine Prüfungspflicht ersetzt werden. Dafür sollten eindeutige Mindeststandards festgelegt werden, an denen die Leistungsfähigkeit der Energielieferanten gemessen werden kann.

Strenge Regeln für die Grund- und Ersatzversorgung

Der vzbv begrüßt, dass es nur noch einen Preis in der Grundversorgung geben soll, lehnt aber unterschiedliche Preise in der Grund- und Ersatzversorgung grundsätzlich ab. Die Gefahr von höheren Preisen in der Ersatzversorgung könnte zu einem geringeren Wechselwillen von Verbraucher:innen und damit weniger Wettbewerb unter den Anbietern führen. Gerade unter den aktuellen Marktbedingungen ist der Wettbewerb zwischen Anbietern jedoch besonders wichtig, um Wahlfreiheit und Preiskonkurrenz zu gewährleisten.

Falls es zu einer Entkopplung der Preise in der Grund- und Ersatzversorgung kommt, müssen aus Sicht des vzbv hohe nachprüfbare Hürden angelegt werden. Dazu zählen eine enge zeitliche Befristung, eine prozentuale Deckelung und eine Begründungspflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden, um Willkür und Wildwuchs auszuschließen. Der Referentenentwurf wird zumindest diesen Forderungen zu einem Großteil gerecht. Der vzbv fordert die Aufsichtsbehörden mit Nachdruck zu einem entschlossenen Eingreifen auf, sobald die gesetzlich verankerten Regelungen verletzt werden sollten.

Netzentwicklungsprozess weiterentwickeln

Durch den vorliegenden Gesetzentwurf soll das Ziel der Treibhausgasneutralität im Jahr 2045 in den im EnWG geregelten Prozessen stärker verankert werden. Diesem Ziel wird der Entwurf im Bereich der Stromnetzplanung gerecht. Doch auch im Bereich der Gasnetzplanung sollten Änderungen dahingehend vorgenommen werden, dass sie nicht nur an den Bedarfen, sondern auch an den klima- und energiepolitischen Zielen der Bundesregierung ausgerichtet wird. Zudem braucht es einen Systementwicklungsplan, welcher eine integrierte Planung von Energieinfrastrukturen ermöglicht.

Download

Mehr Verbraucherschutz im EnWG verankern

Mehr Verbraucherschutz im EnWG verankern

Stellungnahme des vzbv | März 2022

Ansehen
PDF | 429.78 KB

Alles zum Thema: Preiskrise

Artikel (150)
Dokumente (32)
Mogelpackungen - Verbrauchertäuschung auf den zweiten Blick

Mogelpackungen - Verbrauchertäuschung auf den zweiten Blick

Positionspapier des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu Shrinkflation und Skimpflation | Juni 2024

Ansehen
PDF | 272.26 KB
Verbraucher:innen besser vor Energiesperren schützen

Verbraucher:innen besser vor Energiesperren schützen

Kurzstellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zum Entwurf einer Verordnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur Anpassung der Stromgrundversorgungsverordnung (StromGVV) und der Gasgrundversorgungsverordnung (GasGVV) | April 2024

Ansehen
PDF | 94.27 KB
vzbv-Bericht Strom- und Gaspreise

vzbv-Bericht Strom- und Gaspreise

Preismonitoring Strom und Gas der Marktbeobachtung des Verbraucherzentrale Bundesverband von Januar 2023 bis Januar 2024 I März 2024

Ansehen
PDF | 513.48 KB
Transparenz der Energiemärkte wichtig

Transparenz der Energiemärkte wichtig

Kurzstellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu den von der Bundesnetzagentur (BNetzA) und dem Bundeskartellamt erstellten Fragebögen im Rahmen des Energie Monitorings 2024 | 14.  Februar 2023

Ansehen
PDF | 126.11 KB
Mehrkosten Fernwärme nach dem vorzeitigen Ende der Energiepreisbremsen

Mehrkosten Fernwärme nach dem vorzeitigen Ende der Energiepreisbremsen

Sondererhebung zum Preismonitoring Fernwärme des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. I Januar 2024

Ansehen
PDF | 171.87 KB
Urteile (6)
Videos & Grafiken (27)
Verbraucher:innen erwarten von der Bundesregierung Maßnahmen gegen hohe Preise

Quelle: Telefonbefragung von forsa im Auftrag des vzbv

Verbrauchererwartungen 2024

Verbraucher:innen erwarten von der Bundesregierung Maßnahmen gegen hohe Preise

Vorschau
PNG | 562.26 KB | 4724x2657
Inflation und steigende Preise sind größte Sorge der Verbraucher:innen

Quelle: Telefonbefragung von forsa im Auftrag des vzbv

Verbrauchererwartungen 2024

Inflation und steigende Preise sind größte Sorge der Verbraucher:innen

Vorschau
PNG | 452.15 KB | 4724x2657
 Knapp die Hälfte der Verbraucher:innen blickt eher negativ auf das Jahr 2024 | Frage: Wenn Sie an Ihre persönliche Situation als Verbraucher oder Verbraucherin denken: Wie blicken Sie dem Jahr 2024 entgegen – eher positiv oder eher negativ?

Quelle: Telefonbefragung von forsa im Auftrag des vzbv

Verbrauchererwartungen 2024

Knapp die Hälfte der Verbraucher:innen blickt eher negativ auf das Jahr 2024 | Frage: Wenn Sie an Ihre persönliche Situation als Verbraucher oder Verbraucherin denken: Wie blicken Sie dem Jahr 2024 entgegen – eher positiv oder eher negativ?

Vorschau
PNG | 516.21 KB | 4724x2657
Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs

Quelle: vzbv

VR-2023 Einschränkung-aufgrund-steigender-Preise kurz.png

Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs | April 2023

Vorschau
PNG | 540.34 KB | 4724x2657
Nur knapp ein Viertel macht sich keine Sorgen vor finanziellen Belastungen durch die Energiepreiskrise.

Energiepreiskrise: 76 Prozent wegen finanzieller Belastung besorgt

Nur knapp ein Viertel macht sich keine Sorgen vor finanziellen Belastungen durch die Energiepreiskrise.

Vorschau
JPG | 722.99 KB | 4724x2657
Termine (5)

Kontakt

Kontakt

Icon für Kontakt für Verbraucher

Service für Verbraucher:innen

Was suchen Sie? Wählen Sie eine passende Option:

Kontakt

Telefon-Icon

Pressestelle

Service für Journalist:innen

presse@vzbv.de +49 30 25800-525

Kontakt

Thomas Engelke - Leiter Team Energie und Bauen des Verbraucherzentrale Bundesverbands

Thomas Engelke

Leiter Team Energie und Bauen

info@vzbv.de +49 30 25800-0