Angesichts des drohenden Chaos für Verbraucher:innen mit der Umwälzung der sogenannten Gasbeschaffungsumlage fordert Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv):
Die Bundesregierung will die Gasumlage schon zum 1. Oktober einführen, aber es sind noch viel zu viele Fragen offen. Es ist ungeklärt, ob Haushalte und Unternehmen mit Festpreisverträgen und mit Fernwärmeversorgung die Umlage zahlen müssen, oder ob andere Haushalte die Mehrbelastung zusätzlich tragen müssen. Es ist auch nicht geklärt, wie und mit welchen Fristen die Energieversorgungsunternehmen diese Preiserhöhung an ihre Kund:innen weitergeben können. Zudem ist noch offen, ob der Staat mit der Mehrwertsteuer an der Umlage mitverdient.
Man kann es nicht anders sagen: Diese Umlage ist ein handwerklich schlecht gemachter Schnellschuss. Die Diskussionen darum tragen zu einer massiven Verunsicherung der Menschen bei. Die Bundesregierung muss jetzt die Notbremse ziehen, die offenen Fragen kurzfristig klären und die Einführung der Umlage mindestens um einen Monat auf den 1. November verschieben. Die dabei entstehenden Kosten muss die Regierung selbst tragen. Die Menschen müssen vorher wissen, was auf sie zukommt - nicht erst nach Einführung eines für die Verbraucher:innen so kostspieligen Instruments.
Zudem muss die Bundesregierung zeitgleich mit der Umlage ein Hilfspaket auf den Weg bringen, um zielgerichtet die Verbraucher:innen zu unterstützen, die heute schon finanziell an der Grenze ihrer Belastbarkeit sind.