Gasmarkt und -netze stehen vor einem grundlegenden Umbau. Dies betrifft sowohl die schrittweise Substitution von fossilem Erdgas durch die direkte Verwendung von Strom im Wärmebereich, etwas in Form von Wärmepumpen (Sektorkopplung), als auch durch grünen Wasserstoff und andere durch erneuerbaren Strom gewonnene synthetischen Gase (Power-to-Gas). Der möglichst schnelle Hochlauf der Wasserstoffproduktion ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende. Er darf jedoch nicht dazu führen, dass Strom aus erneuerbaren Quellen nicht mehr ausreichend für den direkten Verbrauch, insbesondere für die dringend notwendige Sektorkopplung im Wärme- und Verkehrssektor zu Verfügung steht. Die Umwandlung von Strom in Wasserstoff geht einher mit einer deutlich geringeren Energieeffizienz, weshalb dies nur in den Sektoren geschehen sollte, die sich nicht elektrifizieren lassen.
Aus Sicht des Verbraucherschutzes muss beim Umbau der Gasinfrastruktur eine faire Kostenverteilung sichergestellt werden. Derzeit ist noch nicht absehbar, ob Wasserstoff für die Versorgung privater Verbraucher:innen jemals eine relevante Rolle spielen wird. Aus diesem Grund müssen die nun zu bauenden Elektrolyseure und Wasserstoffnetze von denen bezahlt werden, die den Wasserstoff in absehbarer Zeit nutzen. Private Haushalte dürfen nicht für die Kosten anderer herangezogen werden.
Der vzbv fordert
- Strom aus erneuerbaren Quellen primär direkt zu verbrauchen und nicht in Wasserstoff und andere grüne Gase umzuwandeln, solange diese begrenzt sind.
- Strom für den Betrieb von Elektrolyseuren nicht über die besondere Ausgleichsregelung zu finanzieren.
- Industrie-Wasserstoffnetze nicht von den privaten Verbraucher:innen quer zu finanzieren.
Folgen für Verbraucher:innen

Thomas Engelke spricht im TV-Sender Phoenix darüber, was steigende Energiepreise für Verbraucher:innen bedeuten.
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