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Pflege

Das Thema Pflegebedürftigkeit betrifft Millionen Menschen in Deutschland – sei es, weil sie selbst Unterstützung benötigen oder Angehörige pflegen. Die Belastung, sowohl finanziell als auch organisatorisch, ist enorm: Während die Nachfrage nach professioneller Pflege stetig steigt, reicht das Angebot nicht aus – die Versorgungslücke wird größer. Die soziale Pflegeversicherung (SPV) deckt nur einen Teil der Kosten, sodass Pflegebedürftige erhebliche Eigenanteile tragen müssen. Zudem stehen Betroffene vor der Herausforderung, sich in einem überkomplexen, schwer verständlichen System der Pflegeleistungen zurechtzufinden. 

Hohe Eigenanteile: Pflege wird unbezahlbar

Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen müssen im Bundesdurchschnitt bis zu 3.000 Euro pro Monat selbst finanzieren, das ist doppelt so viel wie die durchschnittliche Rente hergibt. Wer also keine hohen Ersparnisse hat, gerät schnell in finanzielle Not und ist auf Sozialhilfe angewiesen. 

Unterversorgung in der häuslichen Pflege – Überlastung der pflegenden Angehörigen

Auch in der häuslichen Pflege reicht die finanzielle Unterstützung oft nicht aus. Pflegebedürftige verzichten auf wichtige Leistungen, weil sie sich die notwendigen Zuzahlungen nicht leisten können. Das geht zulasten der Pflegebedürftigen wie auch der Angehörigen, wenn diese den Großteil der Pflege stemmen müssen. In der Folge beeinträchtigt das die Gesundheit der Angehörigen, mindert deren eigene Arbeitsfähigkeit und Einkommen. Ein Teufelskreis. 

Pflegeversicherung in der Krise: Steigende Kosten, wachsende Defizite

Auch die SPV steht vor großen Herausforderungen: Die Ausgaben stiegen in den letzten zehn Jahren um 140 Prozent, die Einnahmen aber nur um 20 Prozent. Die Halbwertszeit politischer Maßnahmen wird gefühlt immer geringer. Die Folge: Die wachsende Finanzierungslücke muss in immer kürzeren Abständen durch höhere Beitragssätze und Eigenanteile aufgefangen werden.  

Bürokratische Hürden erschweren den Zugang  

Wer Pflege benötigt, muss sich in einem unübersichtlichen System aus Sachleistungen, Entlastungsbeträgen, verschiedenen Pflegearten und komplizierte Antragsverfahren zurechtfinden. Das überfordert viele Verbraucher:innen und benötigte Leistungen werden nicht in Anspruch genommen. 

Eine nachhaltige Reform der Pflegefinanzierung ist unumgänglich und überfällig. 

Der vzbv fordert


Kostenbelastung Pflegebedürftiger

  • Leistungssätze der SPV jährlich dynamisieren, orientiert an der Lohn- und Preisentwicklung
  • Übernahme der Investitionskosten durch die Bundesländer
  • Finanzierung der Ausbildungsumlagen durch Bund und Länder
  • Vollständige Finanzierung der medizinischen Behandlungspflege auch in stationären Einrichtungen durch die Krankenkassen


Soziale Pflegeversicherung (SPV)

  • Versicherungsfremde Leistungen aus dem Bundeshaushalt finanzieren und Beitragszahler:innen entlasten
  • Bundeszuschuss zur SPV dauerhaft dynamisieren und zweckbinden
  • Flexiblere, unbürokratische Leistungsgestaltung in der ambulanten Pflege
  • Ambulante Pflegeverträge verbraucherfreundlich ausgestalten
  • Verbraucher bei Pflegedienstausfällen schützen: Pflegebedürftige erhalten bei Ausfall eines Pflegedienstes einen Anspruch auf Kostenerstattung
  • Mehr Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige (organisatorisch wie finanziell)
  • Unabhängige Pflege(rechts)beratung ausbauen und stärken


Bürokratie in der Pflege

  • Flexiblere, unbürokratische Leistungsgestaltung in der ambulanten Pflege
  • Ambulante Pflegeverträge verbraucherfreundlich ausgestalten
  • Verbraucher bei Pflegedienstausfällen schützen: Pflegebedürftige erhalten bei Ausfall eines Pflegedienstes einen Anspruch auf Kostenerstattung
  • Mehr Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige (organisatorisch wie finanziell)
  • Unabhängige Pflege(rechts)beratung ausbauen und stärken
Thomas Moormann Kontakt

Quelle: Gert Baumbach - vzbv

Thomas Moormann
Leiter Team Gesundheit und Pflege

In der Preiskrise wird viel über Gegenmaßnahmen diskutiert, doch die Situation in der häuslichen Pflege kommt dabei zu kurz. Dabei brauchen Pflegebedürftige schnell Hilfe.

Downloads

Entbürokratisierung in der häuslichen Pflege | Forderungspapier vzbv | 26.08.2024

Entbürokratisierung in der häuslichen Pflege | Forderungspapier vzbv | 26.08.2024

Maßnahmenvorschläge des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) für Bürokratieabbau und mehr Transparenz

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