Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine der größten Herausforderung unserer Zeit. Klar ist: Der Pflegeberuf muss attraktiver werden. Das Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Bundesministeriums für Gesundheit haben einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die Pflegeassistenzausbildung künftig vereinheitlichen und eine bessere Bezahlung garantieren soll. Der Verbraucherzentrale Bundesverband begrüßt diesen Schritt, fordert jedoch eine faire Finanzierung der Ausbildungskosten.

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Der derzeitige Gesetzentwurf sieht vor, dass die Kosten für die Ausbildung von Pflegeassistenzkräften zusätzlich auf die Pflegebedürftigen umgelegt werden soll. Die Kosten für alle weiteren Pflegeberufe werden bereits jetzt über die Ausbildungsumlage finanziert. Pflegebedürftige im ambulanten wie stationären Bereich sehen sich schon lange hohen Kosten gegenüber, die sie teils nicht stemmen können. Dass sie die Ausbildungskosten tragen sollen, ist aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands keine faire Finanzierung. Übertragen auf den Gesundheitssektor würde eine solche Umlage bedeuten, dass die Ausbildungskosten von Ärzt:innen den Patient:innen in Rechnung gestellt würden.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert die Ausbildungskostenumlage vollständig abzuschaffen: „Die Gewinnung und Qualifizierung von Pflegefachkräften ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss deshalb vollständig aus öffentlichen Mitteln, insbesondere durch die Länder, finanziert werden“, sagt Mara Schläfke, Pflegeexpertin im Verbraucherzentrale Bundesverband.