Die Bundesnetzagentur möchte die Systematik der Stromnetzentgelte an die Herausforderungen der Energiewende anpassen. Die Bundesnetzagentur legt dafür mehrere Weiterentwicklungsoptionen vor, die sie anhand eines Zielbildes bewertet. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßt den Weiterentwicklungsprozess und setzt sich für eine Reform der Netzentgeltsystematik ein, die zu einer fairen Verteilung der Netzkosten zwischen unterschiedlichen Verbrauchergruppen führt.
„Die steigenden Netzentgelte belasten die Verbraucher:innen zunehmend. Es braucht eine Reform, die zu einer fairen Verteilung der Netzkosten zwischen den verschiedenen Verbrauchergruppen führt. Dynamischen Netzentgelten sollten dabei eine wichtige Rolle zukommen“, sagt Henning Herbst, Strommarktexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband.
Der vzbv fordert,
- die Netzentgelte für die meisten Netznutzer:innen zeitlich dynamisch und ortsabhängig auszugestalten. Für private Haushalte, insbesondere die ohne Energiewendetechnologie, sollte deren Nutzung freiwillig bleiben
- die Ausgangsbasis der Verteilnetzentgelte bundesweit zu vereinheitlichen,
- Umverteilungseffekte zu Lasten von Geringverbraucher:innen und einkommensschwachen Haushalten durch ansteigende Grundpreise zu verhindern,
- die möglichen Auswirkungen von Netzentgelten für Einspeiser:innen eingehend zu prüfen.
Hintergrund
Der Betrieb von Elektrizitätsversorgungsnetzen stellt ein natürliches Monopol dar und wird daher von der Bundesnetzagentur reguliert. Die Netzentgeltsystematik legt dabei die Grundsätze der Netzkostenverteilung fest.
Die Bundesnetzagentur möchte die Netzentgeltsystematik an die Erfordernisse der Energiewende anpassen. Die zunehmend dezentrale Stromerzeugung und der steigende Bedarf an Flexibilität im Stromnetz führe zu erheblichen Herausforderungen.
Die Bundesnetzagentur stellt daher verschiedene Weiterentwicklungsoptionen zur Diskussion. Diese werden anhand eines Zielbildes bewertet.