Durch Teilstilllegungen des Gasnetzes bis 2045 könnten die Netzentgelte für private Haushalte stark ansteigen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßt die von der Bundesnetzagentur (BNetzA) geplante Flexibilisierung der Abschreibungsmodalitäten. Zusätzlich sollte aber zumindest ein Teil der Transformationskosten staatlich finanziert werden. Auch sind zusätzliche Maßnahmen für private Haushalte mit geringem Einkommen zu prüfen.
- Der vzbv fordert, die Finanzierung der Gasnetze so zu ändern, dass ein sprunghafter Anstieg der Netzentgelte verhindert werden kann.
- Der vzbv fordert, die Transformationskosten zumindest teilweise über staatliche Zuschüsse zu finanzieren.
Durch die zunehmende Nutzung von Wärmepumpen sowie Wärmenetzen wird die Anzahl der privaten Haushalte, die Erdgas nutzt, mittelfristig deutlich zurückgehen. Ein Teil der Erdgasverteilnetze könnte folglich stillgelegt werden.
Da die Kosten für den Betrieb der Erdgasverteilnetze in großen Teilen unabhängig von der Anzahl der angeschlossenen Endverbraucher:innen sind, müssten künftig weniger Nutzer:innen höhere Kosten tragen. Dies würde zu einer sehr hohen finanziellen Belastung dieser Gruppe führen.
Vor diesem Hintergrund konsultiert die BNetzA einen Entwurf zur Anpassung der kalkulatorischen Nutzungsdauern und Abschreibungsmodalitäten von Erdgasleitungsinfrastrukturen (KANU 2.0).