- Verbraucher:innen wünschen sich mehrheitlich Steuererleichterungen für gesunde Lebensmittel
- Gut zwei Drittel derer mit einem Haushaltseinkommen unter 2.000 Euro netto müssen oft an gesunden Lebensmitteln sparen
- Verbraucherzentrale: Politik ist in der Verantwortung allen Verbraucher:innen eine gesunde Ernährung zu ermöglichen

Quelle: puhimec - AdobeStock
Eine gesunde Ernährung ist vielen Menschen in Deutschland wichtig. Doch im Alltag wird ihnen eine gesunde Ernährung immer wieder erschwert – beispielsweise durch hohe Lebensmittelpreise. Verbraucher:innen befürworten mehrheitlich politische Maßnahmen, die eine gesunde Ernährung fördern. Das zeigt eine internetrepräsentative Studie im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Der Verband fordert: Die Bundesregierung muss Maßnahmen zu ergreifen, um die gesunde Wahl zur einfachen Wahl zu machen.
„Die Studie macht deutlich: Verbraucher:innen erwarten von der Politik, dass sie gesunde Ernährung gezielt fördert – durch bessere Rahmenbedingungen, faire Preise und klare Informationen. Gesunde Ernährung darf nicht ausschließlich als Frage der Eigenverantwortung betrachtet werden“, so Michaela Schröder, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik im Verbraucherzentrale Bundesverband.
Hohe Preise erschweren eine gesunde Ernährung
Die hohen Lebensmittelpreise erschweren Verbraucher:innen eine gesunde Ernährung. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) gibt an, dass ihnen gesunde Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse oftmals zu teuer sind. Mehr als vier von zehn (44 Prozent) berichten, dass sie sich aufgrund gestiegener Lebensmittelpreise beim Kauf gesunder Lebensmittel oft einschränken müssen. Besonders betroffen sind Haushalte mit niedrigem Einkommen. So müssen sich gut zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 2.000 Euro beim Kauf gesunder Lebensmittel aufgrund gestiegener Lebensmittelpreise oft einschränken.
„Gesunde Ernährung muss für alle Menschen in Deutschland möglich sein – unabhängig vom Geldbeutel“, sagt Schröder. „Die Bundesregierung muss die Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte abschaffen und sicherstellen, dass alle Kinder und Jugendlichen über eine beitragsfreie Kita- und Schulverpflegung jeden Tag gesund essen können.“
Klare Zustimmung für politische Maßnahmen
Die Studie zeigt: Die Mehrheit der Befragten befürwortet staatliche Maßnahmen zur Förderung gesunder Ernährung:
- Mehr als neun von zehn der Befragten (91 Prozent) halten es für sehr oder eher sinnvoll, die Mehrwertsteuer auf gesunde Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte abzuschaffen.
- Fast neun von zehn (89 Prozent) sprechen sich für strengere Werbebeschränkungen für Produkte mit viel Fett, Zucker und Salz zum Schutz von Kindern aus.
- Die deutliche Mehrheit (79 Prozent) befürwortet eine Abgabe auf stark zuckerhaltige Getränke, um Hersteller gegebenenfalls zu motivieren, den Zuckergehalt zu reduzieren.
„Die Ergebnisse zeigen: Verbraucher:innen wünschen sich eine aktive Rolle des Staates, wenn es um gesunde Ernährung geht“, so Schröder. „Dies schließt steuerliche Maßnahmen und den Schutz der Kinder vor Werbung für Süßes und Fast Food ein.“
Methode
Internetrepräsentative Onlinebefragung von 1.001 Personen ab 16 Jahren in Deutschland durch IFH Köln GmbH, Köln unter Nutzung eines Online-Access-Panels der Bilendi GmbH, Berlin im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. Befragungszeitraum: 10. bis 16. Dezember 2024.