Bundes-Klinik-Atlas: Mehr Transparenz statt Abschaffung

Medienberichtenzufolge will Bundesgesundheitsministerin Nina Warken den Bundes-Klinik-Atlas abschaffen. Das wäre eine schlechte Nachricht für Krankenhauspatient:innen und steht einer zielgenauen und spezialisierten stationären Versorgung entgegen. Thomas Moormann, Leiter des Teams Gesundheit und Pflege im Verbraucherzentrale Bundesverband, kommentiert:

„Die Abschaffung des Bundes-Klinik-Atlasses wäre aus Patientensicht fatal. Das deutsche Gesundheitssystem braucht mehr Transparenz, nicht weniger. Der Klinikatlas ist der richtige Schritt auf diesem Weg, auch wenn er noch dringend weiterentwickelt werden muss. Dann können Patientinnen und Patienten das Krankenhaus auswählen, bei dem sie den Eingriff mit der besten Qualität erhalten. Das Krankenhausverzeichnis der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ist keine geeignete Alternative. Es ist weder nutzerfreundlich noch unabhängig. 

Ohne den Bundes-Klinik-Atlas stehen Patientinnen und Patienten erneut einem Portal-Dschungel gegenüber, der nicht zur Orientierung beiträgt. Ein unabhängiger, transparenter und benutzerfreundlicher Bundes-Klinik-Atlas hätte die Chance, die Versorgung in die richtige Richtung zu steuern. Das ist eine wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche Krankenhausreform.“ 

Hintergrund

Der Bundes-Klinik-Atlas ging im Mai 2024 an den Start. Er ist ein Online-Vergleichsportal, das Patient:innen bei der Suche nach dem passenden Krankenhaus unterstützt. Mit Hilfe eines Tacho-Systems können sie erfahren, welches Krankenhaus bundesweit sich für bestimmte Behandlungen am besten eignet oder wie die Klinik personell ausgestattet ist.