Datum: 21.05.2021

Sanierungsfall Klimaschutz

Breites Bündnis fordert ambitionierte Maßnahmen für einen klimaneutralen Gebäudebestand

Die Gebäude-Allianz, ein Zusammenschluss von über 25 Verbänden, hat einen 5-Punkte-Plan für Maßnahmen vorgelegt, mit denen sich die erhöhten Ziele für den Gebäudesektor im Entwurf des neuen Klimaschutzgesetzes sicher erreichen lassen.

energie-haeuser-fotolia_danbu_berlin_62993096.jpg

Quelle: DanBu.Berlin - fotolia.com

Im Besonderen werden folgende Maßnahmen adressiert, die aus Sicht der Unterzeichner zentral sind:

  • Mindeststandards für energetisch schlechteste Bestandsgebäude (MEPS) einführen und Neubau-Anforderungen weiterentwickeln
  • Förderlandschaft und Regulierung ergebnisorientiert und bedarfsgerecht ausgestalten
  • Fossilen Lock-in im Heizungssektor vermeiden und „efficiency first“ konsequent umsetzen
  • Wirksame CO2-Bepreisung
  • Öffentliche Hand im ganzen Gebäude-Lebenszyklus zum Vorbild machen

Der Gebäudesektor hat sein Klimaziel im vergangenen Jahr als einziger knapp verfehlt und die Bundesregierung daraufhin ein Sofortprogramm angekündigt. Offizielle Berechnungen im Auftrag der Bundesregierung zeigen ohnehin, dass die bestehenden Instrumente eindeutig nicht ausreichen werden und bis zum Jahr 2030 eine drastisch wachsende Ziellücke entsteht, wenn nicht schnell gegengesteuert wird. Der Gebäudesektor muss in den nächsten 10 Jahren fast 45 Prozent seiner aktuellen Treibhausgasemissionen einsparen. Das Bündnis aus Umweltverbänden, Gewerkschaften, Verbraucherschutz-, Mieterschutz- und Unternehmensverbänden setzt mit seinen Forderungen ein klares Zeichen der Unterstützung für ambitionierten Klimaschutz im Gebäudesektor und betont dabei auch die Chancen: ambitionierte Maßnahmen seien nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch sozialverträglich umsetzbar und wirtschaftlich attraktiv.

Konkret fordert die Gebäude-Allianz ein besseres Zusammenspiel aus Fördern und Fordern: Unterstützt durch bedarfsgerechte Förderprogramme sollen energetische Mindeststandards für Bestandsgebäude den Eigentümern den Weg zur Klimaneutralität aufzeigen und zusätzliche Modernisierungen, besonders der Gebäude mit den höchsten Energierechnungen, anstoßen.

Zudem betont das Bündnis, dass bereits heute erprobte Technologien für eine erneuerbare Wärmeversorgung bereitstünden. Es sei jetzt an der Politik, die Weichen für deren flächendecken Einsatz zu stellen und sogenannte fossile „Lock-in-Effekte“ zu vermeiden. Und auch die öffentliche Hand könne und müsse ihren Beitrag zur Zielerreichung im Gebäudesektor leisten. So müsste sie ihre neuen Gebäude bereits ab 2023 klimaneutral bauen, eine verbindliche höhere Modernisierungsrate umsetzen und Lebenszyklusanalysen beauftragen, bevor statt einer Sanierung öffentlicher Gebäude die Abrissbirne zum Einsatz kommt.  

„Die zentrale Hürde für die Erreichung einer deutlich höheren Sanierungsrate und -tiefe ist aus Verbrauchersicht die Bezahlbarkeit der notwendigen Maßnahmen. Werden ambitioniertere Effizienzstandards festgeschrieben, muss deren Umsetzung zukünftig prinzipiell förderfähig sein. Dieser Paradigmenwechsel muss im Sinne des Ziels der Klimaneutralität bis 2045 jetzt angegangen werden.“ sagt Dr. Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen beim Verbraucherzentrale Bundesverband.

 

Weitere Informationen

Alles zum Thema: Energieeffizienz

Artikel (82)
Dokumente (18)
Netzanschluss beschleunigen

Netzanschluss beschleunigen

Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu einem Regelungsentwurf der Abteilung III des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur Beschleunigung von Netzanschlüssen

Ansehen
PDF | 170.5 KB
Transparenz der Energiemärkte wichtig

Transparenz der Energiemärkte wichtig

Kurzstellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu den von der Bundesnetzagentur (BNetzA) und dem Bundeskartellamt erstellten Fragebögen im Rahmen des Energie Monitorings 2024 | 14.  Februar 2023

Ansehen
PDF | 126.11 KB
Mehrkosten Fernwärme nach dem vorzeitigen Ende der Energiepreisbremsen

Mehrkosten Fernwärme nach dem vorzeitigen Ende der Energiepreisbremsen

Sondererhebung zum Preismonitoring Fernwärme des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. I Januar 2024

Ansehen
PDF | 171.87 KB
Dynamische Stromtarife | 1. Dezember 2023

Dynamische Stromtarife | 1. Dezember 2023

Positionspapier des vzbv

Ansehen
PDF | 200.62 KB
Wie die Bundesregierung Energiearmut gezielt verringern kann und die Bevölkerung davon profitiert

Wie die Bundesregierung Energiearmut gezielt verringern kann und die Bevölkerung davon profitiert

Fördermittel in der Energiekostenkrise optimal einsetzen:
Wie die Bundesregierung Energiearmut gezielt verringern kann und die Bevölkerung davon profitiert I Kurzbroschüre I November 2023

Ansehen
PDF | 14.26 MB
Urteile (2)
Umfragen (2)
Termine (13)
Videos & Grafiken (11)
Mehrheit kennt keine dynamischen Stromtarife

Quelle: forsa im Auftrag des vzbv

Die Bekanntheit dynamischer Stromtarife in den Jahren 2024 und 2022 in Haushalten

Die Bekanntheit dynamischer Stromtarife in den Jahren 2024 und 2022 in Haushalten

Vorschau
PNG | 511.46 KB | 4724x2657
Die Mehrheit kann sich eine Nutzung Dynamischer Stromtarife vorstellen, hat dies aber noch nicht geplant

Quelle: forsa im Auftrag des vzbv

Nutzung dynamischer Stromtarife von Haushalten in den Jahren 2024 und 2022

Nutzung dynamischer Stromtarife von Haushalten in den Jahren 2024 und 2022

Vorschau
PNG | 573.72 KB | 4724x2657
Mehrheit kennt keine dynamischen Stromtarife

Quelle: forsa im Auftrag des vzbv

Notwendiges Einsparpotenzial für Wechsel zu einem dynamischen Stromtarif

Die Bekanntheit dynamischer Stromtarifen in den Jahren 2024 und 2022 unter Verbraucher:innen

Vorschau
PNG | 964.28 KB | 4724x2657
bei 11 Prozent bis 20 Prozent Einsparpotenzial würden die meisten Menschen erwägen zu einem Dynamischen Stromtarif zu wechseln

Quelle: forsa im Auftrag des vzbv

Notwendiges Einsparpotential für Wechsel zu einem dynamischen Stromtarif

Notwendiges Einsparpotential für Wechsel zu einem dynamischen Stromtarif

Vorschau
PNG | 964.28 KB | 4724x2657
Die Mehrheit kann sich eine Nutzung Dynamischer Stromtarife vorstellen, hat dies aber noch nicht geplant

Quelle: forsa im Auftrag des vzbv

Nutzung dynamischer Stromtarife von Verbraucher:innen in den Jahren 2024 und 2022

Vorschau
PNG | 573.72 KB | 4724x2657

Kontakt

Kontakt

Icon für Kontakt für Verbraucher

Service für Verbraucher:innen

Was suchen Sie? Wählen Sie eine passende Option:

Kontakt

Zu sehen ist auf hellem Grund der rot gezeichnete Rahmen eines Telefonhörers.

Pressestelle

Service für Journalist:innen

presse@vzbv.de +49 30 25800-525

Kontakt

Thomas Engelke

Thomas Engelke

Leiter Team Energie und Bauen

info@vzbv.de +49 30 25800-0