Viele Verbraucher:innen wünschen sich bessere Haltungsbedingungen für landwirtschaftliche Nutztiere. Für einen flächendeckenden Umbau der Tierhaltung in Deutschland braucht es dringend höhere gesetzliche Standards, eine staatliche Förderpolitik, die an tatsächlich messbar mehr Tierwohl und Tiergesundheit gekoppelt ist und ein staatliches Kennzeichensystem, das die Haltungsbedingungen der Tiere für Verbraucher:innen transparent und nachvollziehbar macht. Denn, ein großer Teil der Verbraucher:innen ist bereit, für Produkte aus besserer Tierhaltung auch mehr zu bezahlen. Dafür müssen sie allerdings die Gewissheit haben, dass die Mehrkosten tatsächlich den Tieren zu Gute kommen.
Staatliche Fördergelder sollten an messbare Tierwohl- und Tiergesundheitsindikatoren geknüpft werden, die an Schlachthöfen aber auch in den Betrieben selbst erhoben werden können. Nur Betriebe, die nachweisen können, dass sie tatsächlich für mehr Tierwohl und Tiergesundheit sorgen, sollten Subventionen erhalten.
Zusätzlich muss die Überwachung des Tierschutzes in den Betrieben sowie beim Transport und in der Schlachtung deutlich ausgebaut werden.
Der vzbv fordert
- höhere gesetzliche Mindeststandards für den Umgang mit Nutztieren in Bezug auf Züchtung, Haltung, Transport, Schlachtung.
- den Ausbau der Überwachung von Tierhaltungsbetrieben.
- ein verbindliches, europäisches Tierwohllabel mit umfassenden Kriterien
- die Ausweitung der Kriterien des geplanten, nationalen Tierhaltungskennzeichens
- die Einführung eines Tierwohl- und Tiergesundheitsmonitoring.
- Die Kopplung von staatlichen Fördergeldern an Tiergesundheits- und Tierwohlindikatoren.
- eine bundesweite, ambitionierte Nutztierstrategie.
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Quelle: (c) Gert Baumbach - vzbv
Jutta GurkmannGeschäftsbereichsleiterin Verbraucherzentrale BundesverbandEin staatliches Tierhaltungs-Label wäre ein großer Fortschritt. An drei Punkten muss die Bundesregierung aber nachbessern.