Viele Verbraucher:innen wünschen sich bessere Haltungsbedingungen für landwirtschaftliche Nutztiere. Für eine zukunftsfähige Tierhaltung in Deutschland braucht es höhere gesetzliche Standards und eine staatliche Förderpolitik, die an messbar mehr Tierwohl und Tiergesundheit gekoppelt ist.
Durch ein leicht verständliches Kennzeichensystem sollten die Haltungsbedingungen der Tiere für Verbraucher:innen im Supermarkt sowie in der Gastronomie transparent gemacht werden. Denn ein großer Teil der Verbraucher:innen ist bereit, für Produkte aus besserer Tierhaltung auch mehr zu bezahlen. Dafür müssen sie allerdings die Gewissheit haben, dass die Mehrkosten tatsächlich den Tieren zugutekommen.
Der vzbv fordert
Die Standards im nationalen Tierschutzrecht müssen angehoben werden. Sie sollten Einfluss auf die Weiterentwicklung der Standardsetzung auf europäischer Ebene nehmen.
Zur Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung sollte der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Fleisch angehoben werden. Um die Mehrkosten auszugleichen und für einen ausgewogenen Warenkorb zu sorgen, sollte gleichzeitig der Mehrwertsteuersatz für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte abgeschafft werden.
Der Begriff „Tierwohl“ sollte geschützt werden, damit Werbeaussagen überprüfbar sind und die Glaubwürdigkeit der Kennzeichen am Markt erhalten bleibt.
Die Haltungsbedingungen von Nutztieren müssen transparenter werden. Nur dann sind Verbraucher:innen auch bereit, mehr für höhere Standards zu bezahlen.
Die Verständlichkeit des staatlichen Tierhaltungskennzeichen für Verbraucher:innen sollte überprüft und falls nötig angepasst werden. Eine Informationskampagne sollte die Akzeptanz und Bekanntheit fördern.
Die Koalition aus CDU, CSU und SPD hat es sich in ihrem Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, das Leben in Deutschland einfacher, bezahlbarer und gerechter zu machen. Damit dies gelingt, muss die neue Regierung die Alltagssorgen der Menschen ernst nehmen. Der vzbv hat die verbraucherpolitischen Vorhaben im Koalitionsvertrag im Detail bewertet.
Stellungnahme des vzbv zum Referentenentwurf des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes und Achte Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung | 26. August 2022
Auch am Kabinettsentwurf zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz sind Nachbesserungen notwendig Anlässlich der ersten Lesung zum Kabinettsentwurf des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes (TierhaltKennzG), die am 13.12.2022 im Bundestag stattgefunden hat, hat der vzbv eine Stellungnahme veröffentlicht.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) unterstützt jährlich landwirtschaftliche Betriebe in der Europäischen Union (EU) mit finanziellen Förderungen. Verbraucher:innen erwarten, dass diese Subventionen an Umwelt- und Tierschutzauflagen gekoppelt sind. Das zeigt eine von der Europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC beauftragte repräsentative Befragung in acht EU-Ländern. Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert, dass die EU die Erwartungen der Verbraucher:innen bei der anstehenden GAP-Reform stärker berücksichtigt.
Am 20. Dezember wird im Bundestag die Ausweitung der Tierhaltungskennzeichnung auf die Außer-Haus-Verpflegung diskutiert. Der vzbv begrüßt, dass die Regierungsfraktionen einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorgelegt haben.
Die Mehrheit der Verbraucher:innen wünscht sich höhere Tierschutzstandards. Auch aus Tier- und Umweltschutzperspektive ist der Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland notwendig.
Gesunde und nachhaltige Ernährung ermöglichen und Ernährungskompetenzen fördern – das soll die Ernährungsstrategie der Bundesregierung „Gutes Essen für Deutschland“ leisten. Der Deutsche Bundestag befasst sich heute (11. April) in erster Lesung mit der Ernährungsstrategie. Aus Sicht des vzbv müssen Regelungen für eine gesunde Außer-Haus-Verpflegung noch stärker berücksichtigt werden.
Verbraucher:innen ist Tierschutz wichtig – das zeigt eine repräsentative Befragung der europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC. In acht EU-Mitgliedstaaten, unter anderem in Deutschland, hat die Organisation Verbraucher:innen zu ihrer Einstellung zum Tierschutz und zur bestehenden Tierhaltungskennzeichnung befragt.
Zur Pressemeldung
Dokumente (6)
Report: Common Agricultural Policy (CAP) | Mai 2025
Verbrauchern zu mehr Vertrauen beim Lebensmitteleinkauf verhelfen #VerbraucherZählen
Viele Verbraucher:innen wünschen sich bessere Haltungsbedingungen für landwirtschaftliche Nutztiere. Für einen flächendeckenden Umbau der Tierhaltung in Deutschland braucht es dringend höhere gesetzliche Standards, eine staatliche Förderpolitik, die an tatsächlich messbar mehr Tierwohl und Tiergesundheit gekoppelt ist und ein staatliches Kennzeichensystem, das die Haltungsbedingungen der Tiere für Verbraucher:innen transparent und nachvollziehbar macht.
Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zum Tierwohllabel
Die Einführung eines verbindlichen staatlichen Tierwohllabels ist ein wichtiger Schritt für eine bessere Haltung von Nutztieren. Ein zentrales und bekanntes Siegel statt eines vielfältigen Siegeldschungels ist auch hilfreich für die Orientierung von Verbrauchern. Verbraucher wollen, dass es Nutztieren besser geht und sie sind bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Die Politik muss endlich verbindliche Rahmenbedingungen schaffen. Ein staatliches Label ist ein erster Schritt für mehr Tierwohl. Hier dürfen wir aber nicht stehenbleiben. Wir brauchen eine EU-weite Haltungskennzeichnung für alle Nutztiere und eine Nutztierhaltungsstrategie, die klar definiert, wie wir die Haltungsbedingungen verbessern können.
Einige Kantinen, Mensen und Restaurants machen bereits ein gesundes und nachhaltiges Angebot. Doch oft wissen Verbraucher:innen nicht, woher die Lebensmittel stammen und wie sie erzeugt wurden. Wie die Außer-Haus-Verpflegung der Zukunft aussehen kann, möchte der vzbv mit seinen Gästen auf dem verbraucherpolitisches Forum im Rahmen der Grünen Woche diskutieren.
Über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland ist übergewichtig, fast ein Viertel fettleibig. Nötig sind eine effektive Reduktionsstrategie für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertiglebensmitteln sowie strenge gesetzliche Regeln für das Marketing von Lebensmitteln an Kinder.
Die Mehrheit der Verbraucher:innen in Deutschland will keine Gentechnik im Essen, auf dem Acker oder im Stall. Sie wünschen sich mehrheitlich strenge Kriterien an die Sicherheits- und Risikoprüfung für gentechnisch veränderte Pflanzen und eine eindeutige Kennzeichnung.