Datum: 15.05.2025

EU-Agrarpolitik: Verbraucher:innen erwarten mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit

Verbraucherzentrale: Agrarsubventionen müssen an Erwartungen der Verbraucher:innen gekoppelt werden

  • Aktuelle Umfrage in acht EU-Ländern zeigt Erwartungen der Verbraucher:innen an europäische Agrarpolitik auf
  • Großer Mehrheit der deutschen Verbraucher:innen (78 Prozent) ist es wichtig, dass EU-Agrarsubventionen zu mehr Tierwohl beitragen
  • Gut sieben von zehn der Befragten in Deutschland (71 Prozent) ist es wichtig, dass die Subventionen zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft führen
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Quelle: john krempl - photocase.de

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) unterstützt jährlich landwirtschaftliche Betriebe in der Europäischen Union (EU) mit finanziellen Förderungen. Verbraucher:innen erwarten, dass diese Subventionen an Umwelt- und Tierschutzauflagen gekoppelt sind. Das zeigt eine von der Europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC beauftragte repräsentative Befragung in acht EU-Ländern. Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert, dass die EU die Erwartungen der Verbraucher:innen bei der anstehenden GAP-Reform stärker berücksichtigt. 

„Verbraucher:innen wünschen sich, dass EU-Agrarsubventionen zu mehr Tierwohl und einer nachhaltigen Landwirtschaft führen. Die europäische Agrarpolitik muss sicherstellen, dass solche Lebensmittel verfügbar und bezahlbar sind“, so Jochen Geilenkirchen, Leiter des Teams Lebensmittel im Verbraucherzentrale Bundesverband. 

„In Anbetracht des großen Einflusses auf die Lebensmittelerzeugung sollte die Europäischen Kommission die Wünsche und Erwartungen der Verbraucher:innen ernst nehmen. Subventionen müssen bei der anstehenden Reform der Agrarpolitik weiterhin an Bedingungen geknüpft werden. Wer nachhaltige Landwirtschaft betreibt und hohe Tierschutzstandards wahrt, sollte belohnt werden.“

Verbraucher:innen: Subventionen für nachhaltige Zwecke verwenden

Die Umfrage zeigt: Der großen Mehrheit (78 Prozent) der befragten Verbraucher:innen in Deutschland ist es äußerst oder sehr wichtig, dass EU-Agrarsubventionen zu mehr Tierwohl beitragen. Ebenfalls wichtig ist der deutlichen Mehrheit der Befragten (76 Prozent), dass die Gelder dazu führen, dass weniger Pestizide und Antibiotika bei der Lebensmittelherstellung verwendet werden. Gut sieben von zehn Befragten (71 Prozent) wollen, dass die Subventionen zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft führen. 

Mehr als sechs von zehn der Befragten (64 Prozent) stimmen der Aussage zu, dass die europäischen Subventionen nur zur Produktion von gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln verwendet werden sollten. 

„Die Kosten für eine tierwohl- und umweltfreundlichere Produktion dürfen dabei nicht allein auf Verbraucher:innen abgewälzt werden, sondern müssen von der GAP mitgetragen werden“, so Geilenkirchen. 

Angemessene Lebensmittelpreise sicherstellen

Die Umfrage zeigt auch: 72 Prozent der Verbraucher:innen ist wichtig, dass Agrarsubventionen angemessene Lebensmittelpreise sicherstellen. In Deutschland sind die Lebensmittelpreise seit 2020 um 36 Prozent gestiegen

„Verbraucher:innen erwarten zu Recht, das öffentliche Gelder, die für die Nahrungsmittelproduktion ausgegeben werden, auch zu angemessenen und bezahlbaren Preisen beitragen“, so Geilenkirchen. 

Methode

Repräsentative Onlinebefragung (21. Januar bis 10. Februar 2025) von Euroconsumers SA  und International Consumer Research and Testing (ICRT) im Auftrag von BEUC. Insgesamt wurde die Studie in acht Ländern durchgeführt. Hier dargestellt sind die Ergebnisse der Befragung in Deutschland. Basis: 1.000 Internetnutzer:innen in Deutschland im Alter von 18 bis 74 Jahren. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte [in der Gesamtstichprobe]. 

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Report: Common Agricultural Policy (CAP) | Mai 2025

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