Verbraucherbildung bundesweit stärken

BMUV (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)

Kinder und Lehrerin schauen auf Tablet

Quelle: contrastwerkstatt - fotolia.com

Verbraucherbildung macht Kinder und Jugendliche fit für den Alltag. Sie muss fester und verbindlicher Bestandteil der Schulbildung werden.

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Halbzeitbilanz

- Keine der Kernforderungen wurde umgesetzt
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Eine umfassende Verbraucherbildung, die durch dauerhafte Angebote garantiert wird, ist weiterhin nicht gegeben. Die Projektfinanzierung von Netzwerk und Auszeichnung Verbraucherschule ist ausgelaufen. Um die Projektergebnisse weiterentwickelt in ein umfassendes Netzwerk Verbraucherbildung fließen zu lassen, müssen diese Angebote permanent im Portfolio des vzbv verankert werden. 

Im Rahmen der Verbraucherschutzministerkonferenz 2023 hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz angekündigt, eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zu Fragen der schulischen und außerschulischen Verbraucherbildung zu etablieren. Das begrüßt der vzbv. Die Expertise des vzbv und der Verbraucherzentralen muss permanenter Bestandteil des Austauschformats sein. Außerdem müssen die im Koalitionsvertrag benannten hohen Verbraucherschutzstandards einer umfassenden Verbraucherbildung sich in der nationalen Finanzbildungsstrategie wiederfinden, die durch die Bundesregierung angekündigt wurde. Ein Finanzbildungsportal darf keine Doppelstrukturen zum inhaltlich naheliegenden Bildungsportal materialkompass.de etablieren.  

1 Jahr zur Wahl

- Wenige Kernforderungen wurden umgesetzt
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Der Koalitionsvertrag benennt einen gestiegenen Bedarf nach Verbraucherbildung und erklärt eine umfassende Verbraucherbildung zum Ziel. Um dies zu erreichen und den Bedarf zu decken, braucht es dauerhafte, praktisch ausgerichtete Angebote, die Kompetenzen für den Verbraucheralltag vermitteln. Eine dauerhafte Stärkung der Verbraucherbildung über solche Angebote ist bislang nicht zu erkennen. 

Der vzbv hat ein solches Angebot mit dem Netzwerk und der Auszeichnung Verbraucherschule etabliert. Die Finanzierung ist jedoch nach wie vor nicht langfristig gesichert. Um die Angebote weiterentwickelt in ein umfassendes Netzwerk Verbraucherbildung fließen zu lassen, müssen sie permanent im Portfolio des vzbv verankert werden. Andernfalls können Schulen und Lehrkräfte – und damit auch Schüler:innen – künftig nicht mehr auf die umfassende Unterstützung bei der Vermittlung von Verbraucherbildung zählen.

Zwar hat sich auf Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und der Verbraucherschutzministerkonferenz im Jahr 2024 eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur schulischen und außerschulischen Verbraucherbildung gebildet. Dies begrüßt der vzbv ausdrücklich und bringt sich aktiv ein. Doch kann dieses Gremium mit einem Fokus auf Vernetzung und Weiterentwicklung von Strukturen nur eine Ergänzung zu praktischen Unterstützungsangeboten sein.

Außerdem muss die nationale Finanzbildungsstrategie der Bundesregierung im Sinne einer umfassenden Verbraucherbildung insbesondere vulnerable Zielgruppen in den Blick nehmen und einen Schwerpunkt auf finanzielle Grundbildung legen. Die Finanzierung von Angeboten, die auf die Ziele der Strategie einzahlen und bereits in bewährten Strukturen arbeiten, muss sichergestellt sein. Es sollten keine Doppelstrukturen etabliert werden.

Verbraucherbildung befähigt Kinder und Jugendliche, sich gesund zu ernähren, finanzielle Risiken zu vermeiden und sich im digitalen Raum sicher zu bewegen. Sie zeigt die soziale und ökologische Dimension von Handel und Konsum auf und trägt entscheidend zu einer nachhaltigen Gesellschaftstransformation bei. Die Vermittlung dieser Alltagskompetenzen muss verbindlich und strukturiert in den Lernraum Schule integriert werden. Dafür ist ein Ausbau der bestehenden Angebote verbunden mit einer bundesweit systematischen Stärkung notwendig. 

„Wir gewährleisten hohe Verbraucherschutzstandards. Dazu gehören eine umfassende Verbraucherbildung, mehrsprachige Aufklärung und der situationsgerechte Zugang zu Informationen.“ 

  • Eine umfassende Verbraucherbildung muss dauerhafte Angebote machen können: Das projektfinanzierte Netzwerk und die Auszeichnung Verbraucherschule müssen in den Regelbetrieb des vzbv aufgenommen werden.
  • Eine bundesweite Zukunftsplattform Verbraucherbildung unter dem Dach des vzbv, die in allen Bundesländern und für alle Schulformen konkrete Verbraucherbildungsangebote vor Ort bereitstellt, ermöglicht eine umfassende Verbraucherbildung. Diese gilt es aufzubauen.
  • Das Kooperationsgebot im Bildungsbereich zwischen Bund und Ländern muss durch eine verbindliche und strukturierte Zusammenarbeit mit Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ergänzt werden.
  • Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung muss verbraucherbezogene Themen und die Einflussnahme der Wirtschaft auf den Lernort Schule aufgreifen. 

Alles zum Thema: Verbraucherbildung

Artikel (41)
Dokumente (14)
vzbv-Stellungnahme | Finanzbildungsstärkungsgesetz

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Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zum Entwurf eines Gesetzes des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) zur Stärkung der Finanzbildung – Änderung des Gesetzes über die Ausprägung einer 1-DM-Goldmünze und die Einrichtung der Stiftung „Geld und Währung“ | Oktober 2024

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vzbv-Stellungnahme: Finanzbildung muss frei von Werbung und Vertrieb sein

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Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu dem Vorschlag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für eine nationale Finanzbildungsstrategie für Deutschland (veröffentlicht am 24. September 2024)

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Tabellenband forsa-Befragung | Finanzbildung

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Ergebnisse einer forsa-Befragung im Auftrag des vzbv zu Finanzbildung an Schulen | September 2024

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vzbv-Positionspapier Finanzbildung | September 2024

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Politikcheck 2023

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Verbraucherpolitische Halbzeitbilanz der 20. Legislaturperiode

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86 Prozent der Befragten ist wichtig, dass Unterrichtsmaterialien und Inhalte frei von Werbung sind

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forsa-Befragung Finanzbildung | Grafik-3

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Besonders den Eltern und Schulen wird hohe Verantwortung bei der Vermittlung finanzieller Bildung zugeschrieben

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Neun von zehn Befragten ist wichtig, dass Unterrichtsmaterialien und Inhalte frei von wirtschaftlichen Interessen sind

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93 Prozent der Befragten finden Finanzbildung an Schulen sehr oder eher wichtig

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forsa-Befragung Finanzbildung | Grafik-1

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Highlights der Auszeichnung Verbraucherschule 2024

Highlights der Auszeichnung Verbraucherschule 2024

Am 3. Juni fand in Berlin die Auszeichnung der Verbraucherschulen 2024 statt. 103 Schulen aus allen 15 teilnehmenden Bundesländern wurden ausgezeichnet – so viele wie nie zuvor. Im Laufe des Tages präsentierten Schüler:innen, Lehrer:innen und Schulleitungen kreativ ihre umgesetzten Maßnahmen und tauschten sich in fünf verschiedenen Workshops über ihre Erfahrungen aus.

Mit der Auszeichnung Verbraucherschule ehrt der vzbv zum siebten Mal bundesweit Schulen, die Kinder und Jugendliche fit für den Verbraucheralltag machen. Das bedeutet sie lernen etwas zu den vier miteinander verzahnten Bereichen Finanzen, Ernährung, Medien und nachhaltigem Konsum. Die 588 umgesetzten präventiven Verbraucherschutzmaßnahmen erreichten im letzten Schuljahr mehr als 45.000 Schüler:innen.

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