Das Bundesministerium für Gesundheit legt heute eine Digitalisierungsstrategie für Gesundheit und Pflege vor. Michaela Schröder, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik im Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), kommentiert:

Quelle: Gert Baumbach - vzbv
Die Digitalisierungsstrategie des Bundesgesundheitsministers ist eine Chance, die Digitalisierung im Gesundheitsbereich nutzerorientiert und zügig umzusetzen. Patient:innen können profitieren, wenn sie digital durch das komplizierte Gesundheits- und Pflegewesen navigieren können und die Gesundheitsversorgung leichter zugänglich wird.
Die informationelle Selbstbestimmung der Patient:innen muss gewahrt bleiben. Bei der elektronischen Patientenakte muss das geplante Opt-out-Prinzip einfach und intuitiv ausgestaltet werden. Nutzer:innen müssen einfach festlegen können, welcher Arzt auf welche Gesundheitsdaten zugreifen darf. Ein „Alles oder Nichts“ ist der falsche Weg. Nur so werden Patient:innen Vertrauen in digitale Anwendungen haben und sie in ihren Versorgungsalltag integrieren.
Menschen, die nicht über Smartphones oder Computer verfügen oder mit digitalen Verfahren nicht vertraut sind, dürfen bei der gesundheitlichen Versorgung nicht abgehängt werden. Beispielsweise dürfen Patient:innen, die auch künftig ihren Arzttermin per Telefon vereinbaren möchten, nicht schlechter gestellt werden als diejenigen, die eine digitale Terminvermittlung nutzen.