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Datum: 06.02.2023

Mehrheit wünscht sich Videosprechstunden als Standardangebot von Arztpraxen

vzbv veröffentlicht Befragung zu Videosprechstunden und Datenschutz bei digitalen Gesundheitsangeboten

Frau bei Videosprechstunde am Laptop

Quelle: Rido - AdobeStock

In einer internetrepräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts eye square im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) bestätigten gut drei Viertel der Befragten (76 Prozent), dass ihnen Datenschutz bei digitalen Gesundheitsangeboten sehr bzw. eher wichtig ist. Mit Videosprechstunden ist ein Großteil der Nutzer:innen sehr bzw. eher zufrieden (79 Prozent). Fast die Hälfte (49 Prozent) macht vom Datenschutz die Entscheidung abhängig, ob sie ein digitales Gesundheitsangebot nutzt.

Weitere Ergebnisse:

  • 75 Prozent der Nutzer:innen werden eine Videosprechstunde eher oder sehr wahrscheinlich erneut nutzen. 45 Prozent der Nicht-Nutzer:innen können sich eine künftige Nutzung grundsätzlich vorstellen.
  • 59 Prozent aller Befragten stimmen voll und ganz oder eher zu, dass die Videosprechstunde zum ergänzenden Standardangebot jeder Praxis gehören sollte.
  • Die Mehrheit der Videosprechstunden wird von den Ärzt:innen selbst angeboten (59 Prozent), 33 Prozent gelangen über Arzt-Portale und 22 Prozent über Telemedizin-Plattformen zum Videogespräch.
  • Mehr als vier von zehn befragten Nicht-Nutzer:innen (44 Prozent) von Videosprechstunden wollen lieber mit Ärzt:innen vor Ort sprechen. Gut ein Drittel der Nicht-Nutzer:innen (34 Prozent) nennt jedoch das fehlende Videoangebot bei Ärzt:innen.
  • Die Videosprechstunde ist für Patient:innen noch mit einigen Unklarheiten verbunden: Auch wenn sich eine deutliche Mehrheit (82 Prozent) der vom vzbv befragten Nutzer:innen von Videosprechstunden bereits sehr oder eher gut über den Ablauf der Videosprechstunde und das mögliche Leistungsspektrum informiert fühlte, hätte sich fast die Hälfte (48 Prozent) im Vorfeld der Videosprechstunde mehr Informationen gewünscht.

Die Wartezeit auf einen Videosprechstundentermin wird in gut vier von zehn Fällen kürzer als bei Vor-Ort-Terminen geschätzt (42 Prozent). Gut die Hälfte der Befragten (51 Prozent) berichtet von einem Termin innerhalb von 24 Stunden bis zu drei Tagen.

Eine Inhaltsanalyse des vzbv zeigt, dass viele Telemedizin- und Arzttermin-Portale, die Videosprechstunden anbieten, Datenschutzlücken haben. Der vzbv fordert, dass die Politik den Datenschutz bei Videosprechstunden sicherstellt.

Methode

Internetrepräsentative Online-Befragung von eye square im Auftrag des vzbv. 1.100 Internetnutzer:innen ab 16 Jahren wurden befragt, davon 167 Nutzer:innen von Videosprechstunden. Die Erhebung fand vom 01. bis 07. Dezember 2022 statt. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe bzw. max. ± 8 Prozentpunkte in der Gruppe der Videosprechstunden-Nutzer:innen.

Hintergrund

Die vorliegenden Ergebnisse entstanden im Rahmen des Projektes Verbraucherschutz bei digitalen Gesundheitsangeboten. Ziel des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Projektes ist, Verbraucher:innen vor Problemen im Zusammenhang mit neuen digitalen Angeboten zu warnen. Zudem soll politischer, kollektivrechtlicher oder gesetzgeberischer Handlungsbedarf im Gesundheitssektor aus dieser Analyse abgeleitet werden.

Videosprechstunden und Datenschutz | Befragung im Auftrag des vzbv | Dezember 2022

Videosprechstunden und Datenschutz | Befragung im Auftrag des vzbv | Dezember 2022

Ergebnisse einer internetrepräsentativen Befragung von eye square GmbH im Auftrag des vzbv | Dezember 2022

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