Datum: 15.08.2022

In einer Zeit der Krisen brauchen Verbraucherschützer:innen eine starke Stimme

Interview mit Teresa Nauber, Geschäftsbereichsleiterin Kommunikation des vzbv

Teresa Nauber - Geschäftsbereichsleiterin Kommunikation beim vzbv

Quelle: Annette Koroll FOTOS

„Ohne starke Verbraucher keine starke Wirtschaft“ – so lautete der Claim der Bundestagswahlkampagne des vzbv. Was hat die Kampagne ausgemacht?

Das Jahr der Bundestagswahl ist immer besonders wichtig für den vzbv, denn mit der Wahl der Regierung werden die Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Mit der Kampagne wollten wir erstens klarmachen: Verbraucherschutz ist wichtig! Und zweitens ganz konkret zeigen, wie der Alltag der Menschen leichter und besser werden kann. 86 Prozent der Verbraucher:innen sehen die Politik in der Verantwortung, ihre Interessen zu schützen. Aber nur 24 Prozent vertrauen der Politik beim Verbraucherschutz, das hat unser Verbraucherreport 2021 gezeigt. Da ist also noch viel Luft nach oben. Uns ist wichtig, dass die Interessen der Verbraucher:innen gegenüber denen von Unternehmen nicht ins Hintertreffen geraten. Im Gegenteil: Politik muss die Menschen in den Mittelpunkt stellen. Davon profitieren am Ende alle. Das ist es, was unser Claim ausdrückt: Starke Verbraucherrechte machen auch die Wirtschaft stark – jedenfalls die Unternehmen, die sich verantwortlich verhalten.

War die Kampagne erfolgreich und welche Herausforderungen gab es?

Es ging dem vzbv wie anderen auch: Als die Vorbereitungen für die Kampagne im Jahr 2020 begannen, kam die Corona-Pandemie und hat alles auf den Kopf gestellt – das Leben der Menschen, die Arbeit, die politischen Rahmenbedingungen. Zudem war die Lage bis zur Wahl im September 2021 sehr dynamisch. Die Parteien haben viel später als üblich ihre Wahlprogramme und Spitzenkandidat:innen präsentiert. Das macht es natürlich nicht gerade einfacher, auf verbraucherpolitische Inhalte aufmerksam zu machen. Trotzdem ist es gelungen, Verbraucherpolitik auf die politische Agenda zu setzen. Im Koalitionsvertrag der Ampelregierung finden sich fast 100 verbraucherpolitische Vorhaben. Das verbuchen wir als Erfolg. Aber letztlich zählt, was davon umgesetzt wird und ob Verbraucher:innen wirklich profitieren. Das werden wir aufmerksam beobachten und weiter für die Interessen der Verbraucher:innen streiten.

Frau Nauber, Sie leiten den Bereich Kommunikation des vzbv seit November 2021. Welche Vision haben Sie für die Kommunikation des Verbandes?

Der vzbv vertritt die Interessen aller Verbraucher:innen. So gesehen sind wir sicherlich der größte Interessenverband in Deutschland. Das macht diese
Aufgabe unglaublich spannend, aber auch herausfordernd. Mit der Klimakrise, einem Angriffskrieg in Europa und der Pandemie sehen wir uns gleich drei Krisen gegenüber, die den Alltag von Verbraucher:innen ganz wesentlich beeinflussen. In so einer Zeit brauchen die Verbraucherschützer:innen eine starke Stimme. Gemeinsam mit meinen Teams will ich dafür sorgen, dass diese Stimme gehört wird. Dafür brauchen wir natürlich überzeugende Argumente, aber auch kreative Ideen sowie klare und verständliche Botschaften.

Das Interview wurde für den Jahresbericht 2021 des vzbv geführt.

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