Die Digitalisierung verändert das Zahlungsverhalten: Der Stationäre Handel verliert an Bedeutung. E-Commerce nimmt zu. Neue Dienste und Technologien erleichtern das Zahlen per Smartphone oder Kontaktlos-Funktion an der Kasse.
Bargeld, das als einziges Zahlungsmittel Privatsphäre und finanzielle Inklusion sicherstellt, gerät dadurch unter Druck. Während Verbraucher:innen an der Kasse noch die Wahl haben, wie sie bezahlen möchten, fehlt ihnen im digitalen Raum eine Alternative, die alle voraussetzungsfrei nutzen können und die vor Überwachung durch Konzerne geschützt sind.
Mit der Zweiten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) hat die EU das Bezahlen mithilfe von Starker Kundenauthentifizierung und Haftungsregeln zwar sicherer gemacht. Gleichzeitig brachte die PSD2 neue Gefahren für die Privatsphäre der Verbraucher:innen, da sie Drittanbietern das Recht gibt, nach der Verbraucher-Einwilligung Zugriff auf ihre Kontobewegungen zu geben.
Die Gefahr ist groß, dass Verbraucher:innen auf dieser Grundlage kategorisiert und bewertet werden. Wer seine Daten nicht preisgeben möchte, würde in diesem Szenario von vornherein von Dienstleistungen ausgeschlossen. Es drohen vollkommen durchleuchtete Verbraucher:innen.
Der vzbv fordert
- Die Politik muss das Recht auf Bargeld durchsetzen.
- Reform von PSD2, inklusive einer Beschränkung von Kontozugriffen.
- Die EZB sollte einen digitalen Euro entwerfen, der die Qualitäten des Bargelds in die digitale Sphäre überträgt.
- Instant Payments sollen die Grundlage für einen europäischen Zahlungsverkehr werden.
![]()
Quelle: vzbv / Gert Baumbach
Michaela SchröderGeschäftsbereichsleiterin VerbraucherpolitikAuch der Zahlungsverkehr ist Teil unserer kritischen Infrastruktur – und Bargeld ein gutes Mittel für mehr Resilienz in diesem Bereich.