Datum: 28.03.2019

Flug-Gipfel ohne spürbare Verbesserung

Passagieren droht im Sommer 2019 ein erneutes Flugchaos

Chaos am Flughafen

Quelle: Oleksii Nykonchuk - Adobe Stock

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer muss die Probleme bei der Deutschen Flugsicherung in den Griff bekommen.
  • Ergebnisse der Schlichtung sollten für Fluggesellschaften nach Ablauf einer Widerspruchsfrist bindend sein.
  • Bei einem dritten Flug-Gipfel im Sommer müssen Verbraucherverbände stärker beteiligt werden.

Bei einem zweiten Flug-Gipfel am 28. März will sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer eigentlich Ergebnisse präsentieren lassen, die eine wirkliche Verbesserung für Verbraucherinnen und Verbraucher versprechen. Branchenkreise befürchten jedoch einen weiteren chaotischen Sommer. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert einen dritten Fluggipfel, bei dem auch Verbraucherinteressen berücksichtigt werden müssen.

„Nach dem Flugchaos im letzten Sommer sollten drängende Probleme beseitigt werden. Aber trotz einiger Maßnahmen ist keine wirkliche Besserung spürbar. Verbraucher werden wieder die Leidtragenden sein. Ihre Interessen wurden bisher nicht berücksichtigt. Das muss sich dringend ändern“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.

Maßnahmen bisher nicht ausreichend

Beim ersten Gipfel am 5. Oktober 2018 wurden Maßnahmen beschlossen, die Verspätungen und Ausfällen im Flugverkehr entgegenwirken sollten. Immerhin haben zumindest deutsche Fluggesellschaften nach eigener Aussage bei den planmäßigen Flug- und Bodenzeiten mehr Zeit eingeplant und die Flugpläne insgesamt entzerrt. Darüber hinaus werden Ersatzflugzeuge vorgehalten. Die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen haben sich hingegen nicht spürbar verkürzt. Dort, wo die Kontrollen kurzfristig deutlich schneller geworden sind, handelt es sich um Modellversuche. Eine flächendeckende Verbesserung ist nicht absehbar. Reisende warten nach wie vor auf nachhaltig wirkende Maßnahmen und Investitionen in die Sicherheit. „Es kann nicht sein, dass man für einen Anderthalb-Stunden-Flug mehr als zwei Stunden vorher am Flughafen sein muss“, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv.

Deutsche Flugsicherung zur Chefsache machen

Wegen der stetig steigenden Nachfrage im Luftverkehr und angesichts der Kapazitätsengpässe im europäischen Luftraum, muss Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sich der Aufsicht über die Deutsche Flugsicherung stärker annehmen. Klaus Müller dazu: „Wenn Reisende ihren gebuchten Flug nicht antreten können, weil eine Software bei der Flugsicherung nicht funktioniert oder Personal fehlt, ist das nicht hinnehmbar.“

Flug-Gipfel mit Verbraucherverbänden

Um die Probleme an den Flughäfen und in der Luft zu beseitigen muss ein dritter Flug-Gipfel folgen. Dort müssen endlich auch die Verbraucherinteressen berücksichtigt werden. Zum Beispiel müssen nach Ablauf einer Widerspruchsfrist die Ergebnisse einer Schlichtung für Fluggesellschaften bindend sein.

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