„Die Energiekrise hat unsere Arbeit im vergangenen Jahr geprägt."

Der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 markierte einen tiefgreifenden Einschnitt mit furchtbaren Auswirkungen vor allem auf die Menschen in den Kriegsgebieten. Die folgende Energiekrise hat unsere Arbeit im vergangenen Jahr wesentlich geprägt. In Hamburg hatten sich zum Jahresende die Abschlagszahlungen im Bereich der Fernwärme in Einzelfällen vervierfacht; beim Gas teilweise verfünffacht.

Sind die Preisänderungen rechtmäßig? Darf mir mein Energieversorger kündigen? In einer Situation großer Unsicherheit stand die Verbraucherzentrale Hamburg vielen Betroffenen zur Seite. Neben der persönlichen energierechtlichen Beratung wurde eine zusätzliche Hotline zu Fragen des Energierechts eingerichtet, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Gemeinsam mit zwei Hamburger Mietervereinen hat die Verbraucherzentrale zügig ein kostenloses Angebot zur Prüfung von Energie- und Nebenkostenabrechnungen auf den Weg gebracht. Besonders gefragt waren auch unsere ebenfalls kostenlosen Energieeinsparberatungen. Unsere Beratungen zeigten, dass es große Defizite hinsichtlich der Transparenz und den Kontrollmöglichkeiten von Energieversorgungsunternehmen sowie im Bereich der Rechtsdurchsetzungsmöglichkeiten gibt. Dies sind Probleme, die wir zusammen mit dem vzbv weiter angehen müssen.

Das Krisenjahr 2022 verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig eine schnelle Reaktion auf sich ändernde Gegebenheiten für die Arbeit der Verbraucherzentralen ist. Das gilt auch für den Kontakt mit den Ratsuchenden. Hier konnten wir ein umfassendes Digitalisierungsprojekt umsetzen. Ob Online-Vorträge, Videoberatungen, Terminvergabe im Internet oder die Möglichkeit, Unterlagen digital und geschützt weiterzugeben – die Verbraucherzentrale Hamburg ist für die Zukunft gut aufgestellt.

Der Gastbeitrag wurde für den Jahresbericht 2022 des vzbv verfasst.