Datum: 09.09.2020

Grüner Knopf schafft Orientierung, ändert jedoch Produktionsbedingungen nicht grundlegend

Statement von Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zum einjährigen Bestehen des staatlichen Textilsiegels

Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Foto: Gert Baumbach - vzbv

Quelle: Gert Baumbach - vzbv

Anlässlich des einjährigen Bestehens des staatlichen Textilsiegels Grüner Knopf kommentiert Klaus Müller, Vorstand Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv):

„Um mehr Nachhaltigkeit in globale Lieferketten zu bringen, brauchen wir einen guten Mix an verschiedenen Instrumenten. Der Grüne Knopf ist ein freiwilliges Siegel für den Textilmarkt, mit dem sich Verbraucherinnen und Verbraucher besser im Dschungel der Nachhaltigkeitsauslobungen orientieren können. Nach einem Jahr zeigt sich, im Massenmarkt der Textilwirtschaft ist das Siegel noch nicht angekommen. Genau dort muss es aber sichtbar sein, um viele Verbraucher zu erreichen.

Umso wichtiger ist deshalb die Einführung eines Lieferkettengesetzes. Dieses würde alle Unternehmen der Textilbranche verpflichten, menschenrechtliche- und umweltbezogene Sorgfaltspflichten einzuhalten. Nachhaltigkeit beginnt bereits bei der Produktion auf dem Baumwollfeld in Afrika oder Asien. Der Warenkorb von Verbrauchern kann es am Ende nicht allein richten.

Eine zivilrechtliche Haftung für deutsche Unternehmen innerhalb eines Lieferkettengesetzes ist unabdingbar. Sie müssen in Zukunft bei Katastrophen wie im Rana Plaza auch juristisch in die Verantwortung genommen werden können. Ein freiwilliges Label wie der Grüne Knopf kann hier keine Wirkung entfalten.“

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