Datum: 21.08.2020

Nachhaltige Ernährung: Gutachten attestiert Bundesernährungsministerin großen Nachholbedarf

Statement von Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zum Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats des BMEL zu nachhaltiger Ernährung

Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Foto: Gert Baumbach - vzbv

Quelle: Gert Baumbach - vzbv

Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat heute sein Gutachten zur „Politik für eine nachhaltigere Ernährung“ veröffentlicht. Unter anderem empfiehlt der Beirat, an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel einzuschränken. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), begrüßt die Forderung. Er fordert zügiges Handeln der Bundesregierung:

„Der Beirat attestiert Bundesernährungsministerin Julia Klöckner jede Menge Nachholbedarf in ihrer Ernährungspolitik. Um Verbraucherinnen und Verbrauchern eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu ermöglichen, bedarf es klarer, verständlicher und verbindlicher Kennzeichnungsregeln. Die Nährwertampel Nutri-Score hat die Bundesregierung in dieser Woche endlich auf den Weg gebracht. Sie muss sich jetzt auf europäischer Ebene vehement für ein europaweit verpflichtendes Label einsetzen.

Information und Aufklärung allein aber reichen nicht. Gleichzeitig muss sich auch das Ernährungsumfeld und das Lebensmittelangebot verändern. Insbesondere Kinder und Jugendliche brauchen besonderen Schutz. Deshalb muss die Bundernährungsministerin umgehend ein Gesetz auf den Weg bringen, das das an Kinder gerichtete Marketing für ungesunde Lebensmittel einschränkt. Notwendig sind gesetzlich festgelegte Höchstmengen für Zucker, Fett und Salz in allen Lebensmitteln mit Kinderoptik.

Der Wissenschaftliche Beirat gibt der Bundesregierung jede Menge gute Gründe an die Hand, sofort tätig zu werden. Die Zeit für freiwillige Selbstverpflichtung der Lebensmittelindustrie beim Kindermarketing muss vorbei sein. Die Bundesregierung muss endlich verbindliche, gesetzliche Regelungen schaffen.“

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