Datum: 08.09.2017

Verbraucher stärken im Quartier

Gemeinsames Projekt von vzbv und Verbraucherzentralen startet

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Quelle: Fotolia - Dmitry Shubin

  • Vor krummen Geschäften schützen: Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ unterstützt Verbraucher in benachteiligten Stadtteilen.
  • Im Fokus: Hilfestellung im Verbraucheralltag und Stärkung der Konsum- und Finanzkompetenz.
  • Start ist in den Quartieren Bonn-Tannenbusch, Halle/Saale-Südliche Neustadt/Silberhöhe und Saarbrücken-Malstatt.

Verbraucherinnen und Verbraucher, die aufgrund ihrer Lebensumstände und ihres geringen Einkommens auf Hilfestellung im Alltag angewiesen sind, bekommen künftig gezieltere Unterstützung. Am 1. September 2017 ist das gemeinsame Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ von Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und Verbraucherzentralen gestartet. Die Mittel für das Projekt stellt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) aus dem Programm „Soziale Stadt“ zur Verfügung. Ziel ist es, ein regelmäßiges Informations- und Unterstützungsangebot der Verbraucherzentralen in den Quartieren benachteiligter Stadtteile aufzubauen.

„Das Projekt bringt die Verbraucherarbeit dahin, wo sie hingehört: in die Quartiere”, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv. „Dort sind die Verbraucher, die Unterstützung am nötigsten haben. Denn dort werden Notlagen von Verbrauchern durch Abzocke und windige Haustürgeschäfte ausgenutzt.“

Das Projekt startet mit den Quartieren Bonn-Tannenbusch, Halle/Saale-Südliche Neustadt/Silberhöhe und Saarbrücken-Malstatt. Weitere Quartiere sollen folgen.

Gegen krumme Geschäfte

Im Fokus des Projekts stehen Probleme und Fragen, die eine hohe und oft akute Bedeutung für den Lebensalltag besonders schutzwürdiger Verbrauchergruppen haben. „Es geht um Handy-Verträge, die das verfügbare Einkommen überschreiten. Es geht um strittige Rechnungen. Es geht um Kredite oder um Energieschulden, die Verbraucher nur schwerlich begleichen können“, so Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Die Arbeit der Verbraucherzentralen im Quartier will Verbraucher stärken: durch Hilfe in akuten Situationen, durch Beratung und durch das Stärken der Konsum- und Finanzkompetenz.“

Verletzliche Verbraucher stärken

Mit Beginn des Projekts findet Verbraucherinformation nicht mehr nur in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen statt, sondern in den beteiligten Quartieren auch vor Ort. Projektmitarbeiter konzentrieren sich bei der Arbeit vor allem auf Menschen mit Migrationshintergrund und mit geringer Bildung, auf Geflüchtete, Senioren, Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Sozialleistungsempfänger, Jugendliche und junge Erwachsene sowie auf Menschen mit Beeinträchtigungen.

Erkenntnisse für die Arbeit der Verbraucherzentralen

In vielen strukturell benachteiligten Stadtquartieren gibt es bereits soziale Projekte sowie Hilfsstrukturen. Mit dem Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ sollen die vorhandenen Strukturen durch eine gezielte Ansprache von Verbrauchern ergänzt werden. „Das Projekt ist das fehlende Puzzleteil, denn es vernetzt bestehende Projekte und Strukturen und hilft Verbrauchern, sich selbst zu helfen“, so Klaus Müller. Verbrauchzentralen und vzbv erhoffen sich neue Erkenntnisse für die Verbraucherarbeit und Ableitungen für mögliche weitere Quartiere.

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