In Deutschland erbringt die Soziale Pflegeversicherung Leistungen für Pflege und Betreuung, allerdings nur bis zu einer bestimmten Höhe. Weil Pflegeleistungen immer teurer werden – etwa aufgrund steigender Löhne – wächst die Finanzierungslücke. Pflegebedürftige erhalten bei ihrer Versicherung immer weniger Leistungen und müssen die zusätzlichen Kosten selbst tragen.
Mittlerweile müssen im stationären Bereich Pflegebedürftige neben den Zuschüssen aus der Pflegeversicherung selbst einen Eigenanteil von bundesweit über 2.000 EUR leisten. Dieser besteht aus den Kosten für Unterkunft, Verpflegung, Investitionen und einer Ausbildungsumlage sowie dem Eigenanteil zu den Pflegekosten. Angesichts einer Durchschnittsrente von 1.500 EUR ist das für die meisten Pflegebedürftigen viel zu hoch.
Auch in der häuslichen Pflege gibt es erhebliche Belastungen. Zu den finanziellen kommen zeitliche und emotionale Belastungen bei Personen dazu, die hauptsächlich für die Pflege zuständig sind. Rund drei Viertel der Pflegebedürftigen werden derzeit zu Hause versorgt. Die meisten von ihnen werden allein durch pflegende Angehörige tagtäglich versorgt.
Der vzbv fordert
- Leistungssätze der Sozialen Pflegeversicherung jährlich dynamisieren, orientiert an der Inflationsrate und der Entwicklung der Bruttoreallöhne.
- Sozialen Pflegeversicherung mit Steuergeldern unterstützen, um Beitragszahler:innen zu entlasten.
- die Förderung der Investitionskosten durch die Bundesländer.
- bessere Leistungsgestaltung in der ambulanten Pflege und mehr Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige in organisatorischer und finanzieller Hinsicht sowie eine flexiblere, unbürokratische Leistungsgestaltung in der ambulanten Pflege.